Das urchristliche Kirchenbild erneuert
waren bemüht, die Kirche als Volk Gottes bewusst zu machen. Wie
schon das Priesterkapitel setzte sich das Dekanat für das vom Konzil
und von der Diözesansynode (Synode 72) erarbeitete Kirchenbild ein.
Die Erneuerung der Liturgie wurde gefördert; es wurden regelmässig
Einführungen für Frauen und Männer veranstaltet, die sich in den Pfar-
reien zum Lektoren- und Kommunionhelferdienst bereit erklärt hatten.
In Buss- und Versöhnungsgottesdiensten wurde miteinander über
Schwächen des täglichen Lebens nachgedacht und gegenseitig Verge-
bung erbeten. Es wurden verschiedene Arbeitsgruppen und Kommissio-
nen, z.B. für Erwachsenenbildung, Jugendarbeit, Religionsunterricht
u.a. gebildet. In allen diesen Bereichen wurden immer mehr Laien se-
gensreich tätig, ebenso ın der Hilfe für die Menschen in der sogenannten
Dritten Welt. Auch die Beziehungen zu den anderen christlichen Kir-
chen wurden gepflegt.
Synode 72 im Bistum Chur
Bei der Konzilsfeier am 22. Mai 1966 in der Kathedrale hat Bischof
Johannes Vonderach zur Umsetzung der Konzilsdokumente eine Bis-
tumssynode angekündigt und darauf hingewiesen, dass «unsere Synode
vor allem der Seelsorge in unserer Zeit und dem brüderlichen Dienst»
gelten soll. Am 25. September 1969 beschlossen die Schweizer Bischöfe,
1972 in jedem Bistum eine Synode zu eröffnen. In ihrer Einladung zur
Mitarbeit hiess es:
«Eine grundlegende Neubesinnung auf die Aufgabe der Kirche hat
seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingesetzt: erneuerte Litur-
gie, grössere Mitverantwortung aller in der Kirche, offenes
Gespräch mit den Christen anderer Kirchen, sind bereits Früchte
des Konzils.»
Am 23. September 1972 wurde die Churer Synode in der Kirche Maria
Krönung in Zürich-Witikon feierlich eröffnet. Bis 1975 wurden an sie-
ben Arbeitssessionen zwölf Vorlagen behandelt, darunter über die Litur-
gie im Leben der Gemeinde, den kirchlichen Dienst und die Kirche im
Verständnis des Menschen von heute. Synodalen aus dem Dekanat
Liechtenstein waren Sr. Mathild Frick vom Kloster St. Elisabeth in
Schaan, Charlotte Hipp von Vaduz, Prof. Ernst Nigg von Vaduz, Kapları
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