Catarina Proidl
gewahrt werden. Sichtbezug und damit auch Kommunikation zu den
gemeinsam genutzten Spielflächen und dem öffentlichen Weg ist an der
Böschungskante möglich und wünschenswert. Drei Einzelbäume bilden
an der oberen Hangkante den nötigen optischen Filter zu den Fenstern
weiter westlich anschliessender Bürogebäude und den angrenzenden
Autoabstellflächen. Gleichzeitig schaffen sie Raum und Schatten für den
gemeinsam genutzten Spielbereich dieser Häuser.
Trotz grossvolumigem Wohnbau konnten die Stellung der Ge-
bäude in der Parzelle und die Position der Tiefgarageneinfahrt so kom-
biniert werden, dass die übergeordnete Landschaftsstruktur optisch und
funktional im Gesamtverlauf erhalten blieb (Abb. 7 und 8). Der direkte
Grenzbereich der Bauparzelle weist eine in die Hangkante integrierte
Einfahrt auf, die langsam in die bewachsene Geländekante mit beglei-
tendem Fussweg übergeht. Die Bepflanzung führt den Feldgehölzcha-
rakter mit einheimischen Gehölzen der nördlich und südlich anschlies-
senden Abschnitte bewusst weiter und stärkt somit die gesamte Linie.
Hier konnte die Landschaftsstruktur «Hangkante mit Weg» mit allen ih-
ren Qualitäten und Potenzialen bei der Siedlungsverdichtung eingesetzt
und fortgeführt werden.
Fazit für die Siedlungsplanung
Bei Siedlungsverdichtungen in der Talebene sollte unter Zuhilfenahme
der erkannten Qualitäten der beschriebenen Landschaftsstrukturen und
deren räumlicher Funktion auf regionaler Ebene (Raumbildung, Raum-
gliederung, Leitfunktion) vorgegangen werden. In der Folge sind diese
auf städtebaulicher Ebene (Zusammenspiel mit Gebäudestrukturen und
ihrer Nutzung, Erzeugen und Unterstützen von Öffentlichkeitsintensi-
täten, Erlebbarkeit von Natur) als wesentlicher Bestandteil der sied-
lungsbaulichen Konzeption zu integrieren.
Die Strukturanalyse lässt eine Ordnung erkennen, die sich an
räumlichen Qualitäten und Potenzialen orientiert - von der regionalen
bis zur lokalen Massstabsebene. Gestaltendes und strukturierendes Ent-
werfen mit Komponenten der Landschaft kann räumliche Realität wer-
den, wenn zeitgleich die Rolle und Bedeutung der regionalen land-
schaftlichen Strukturen auf kleineren Massstabsebenen erkannt und in
den Entwicklungs- und Qualifizierungsprozess eingebunden werden.
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