Catarina Proidl
tion dieser Strukturelemente mit dem jeweiligen Gelände engere und
weitere Bereiche entstehen, die zusätzlich durch Bäume und Büsche in
der Vegetationsperiode den Charakter verstärken. Dann ergeben sich
wieder Ausblicke auf die umgebende Landschaft über talebene Sied-
lungsteile bis zur Schweizer Horizontlinie. Auffallend ist die dichte Ver-
webung mit querenden Verbindungen (Wege, Treppen, Rampen), die
eine gute Vernetzung dieser Längsstruktur in die umgebenden Sied-
lungsteile sichert. So sind mit der Zeit ideale Bedingungen für ein Netz
engmaschiger Bewegungslinien abseits des motorisierten Verkehrs ent-
standen, die eine hohe Siedlungsqualität sicherstellen.
Das aufgezeigte Zusammenspiel kann die sinnvolle Abstufung vom
öffentlichen Weg zu privaten Aussenräumen unterstützen, wenn diese
kleinräumig und vom Weg zugänglich anschliessen. Je nach gegebener
Topografie wird mit zunehmender Höhendifferenz zu angrenzenden
Gärten eine höhere Privatheit erzielt. Je höher das Gelände von Natur
aus ist, desto weniger hoch müssen Randbepflanzung oder Grenzmau-
ern ausfallen, um die Privatsphäre gleichermassen zu schützen. Förder-
lich für eine Kommunikation entlang des Weges und in breiteren Vor-
gartenbereichen sind kurze Distanzen und niedrige Höhenunterschiede
zwischen den aneinandergrenzenden Bereichen. Rücken Gebäude und
Fenster im Erdgeschoss näher zueinander, kann es notwendig werden,
die einzelnen Bereiche stärker voneinander zu trennen. Grössere Höhen,
dichtere Ränder, weitere Abstände zueinander können — bewusst ein-
gesetzt — stärkere Trennung privater, halböffentlicher und öffentlicher
Abb. 3: Staffelung von privaten Gärten, Vorgärten und
der öffentlichen Strasse entlang der Landschaftsstruktur
Hangkante in Triesen (An der Halda).