Siedlungsverdichtung und übergeordnete Landschaftsstrukturen
begebiete im nunmehr hochwasserfreien flachen Talraum hinzugekom-
men. Den ebenen Talboden bis zu den ansteigenden Hangbereichen im
Osten hat der Rhein stark geprägt. Seit der Rheinregulierung Ende des
19. Jahrhunderts dominieren vorwiegend markante Linien den Talbo-
den. Das ist auch noch lange nach der Eindämmung und sukzessiven
Entwässerung des Talbodens in regionalen linearen Strukturen nachvoll-
ziehbar. Von Osten nach Westen sind dies das ehemalige Rheinprallufer
— die Hangkante —, der Giessenbach, der Binnenkanal sowie der Binnen-
damm und der aktuelle Hochwasserschutzdamm. Quer dazu finden sich
Baumhecken, die zum Schutz des Bodens vor Windabtrag gepflanzt
wurden (Abb. 1).
Trotz expandierender Siedlungstätigkeit entlang der Hauptverbin-
dungsstrasse durchweben und verbinden diese linearen Landschafts-
strukturen Siedlungsräume und agrarisch genutzte Landschaftsräume.
In der Verzahnung mit der unmittelbaren Umgebung haben sie eine dem
Kontext angepasste Überformung erfahren und übernehmen so auch
andere Funktionen. Das Potenzial für Qualifizierungsüberlegungen bei
weiterer Siedlungsexpansion und Verdichtung im Bestand anhand dieser
Strukturen ist gross. Dies wird im Folgenden anhand der Landschafts-
struktur des ehemaligen Rheinprallufers beschrieben. Sie befindet sich
Abb. 1: Lineare Landschaftsstrukturen im Talboden zwischen Triesen im Süden und Vaduz
ım Norden.
371