Rote Listen — Rote Fäden im Natur- und Umweltschutz
Naturschutzforschung und Schutzgebiete
Mit Verordnung vom 28. September 1961 wurden die ersten beiden
Naturschutzgebiete des Landes — Schwabbrünnen-Äscher (Schaan,
Planken, Eschen) und Gampriner Seelein — ausgewiesen. Das war fast
50 Jahre nach der Gründung des schweizerischen Nationalparks, der sei-
nerseits etwa so gross wie Liechtenstein ist. Auch in Liechtenstein hät-
ten wir zur Landesgrösse vergleichbare Gebiete mit ähnlicher Aus-
gangslage. Der Raum Garselli-Zigerberg im unteren Saminatal ist bei-
spielsweise kaum mit Nutzungskonflikten ausgestattet. Es braucht
einzig das Wollen mit Respekt vor dem Eigenwert der Natur. Bis 1978
folgten fünf weitere Naturschutzgebiete, die ausser dem Ruggeller Riet
nur sehr kleinflächig sind. In jüngster Zeit kamen das Hangmoor Mati-
laberg in Triesen und eine Magerwiese im Maree in Vaduz dazu. Derzeit
sind 179,9 ha oder 1,1 Prozent der Landesfläche als Naturschutzgebiete
ausgewiesen. Das entspricht etwa der Strassenoberfläche im Land.
Schauen wir zum östlichen Nachbarn, so sind in Österreich rund
20,5 Prozent oder ein Fünftel natur- und landschaftsgeschützt. Dies ist
vor allem den Europaschutzgebieten (Natura 2000) zu verdanken. Man
Das Untere Saminatal mit Garselli-Zigerberg wird seit dem
Jahre 1970 als grossflächige Reservation vorgeschlagen.
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