Mario FE. Broggi
Karikatur von Louis Jäger gegen den Ölumschlagplatz in Sennwald
(Liechtensteiner Volksblatt vom 22. Juli 1972). | Zwei Autokleber
gegen das geplante Atomkraftwerk Rüthi und die Ölanlagen in
Sennwald. | Interpellation zum geplanten Ölumschlagplatz in Senn-
wald im Liechtensteiner Landtag (Liechtensteiner Volksblatt vom
12. Juli 1972).
Osk-Dostillerie und -Raffinerie
Sannwakd:
348
Dumpfes Unbehagen
Dr. Georg Malin zur InterpelNation
Wie bereits berichtet, behandelte der Landlag in sehr Sitzung vom 6. Jul auch eine Inferpel-
lalion zum geplasten Oelumschlagsplatz in Senmwald uad zum Atomkraftwerk Rülkd. Nachdem
wir gestem die Interpellationsbegründung des FBP-Abgeordnelen Antom Gerner verbilent-
lhcht haben, geben wir heute einem weiteren Votum Raum, Dr. Georg Malin [FBP) warst darin
vor möglichen Fohjen, die die bolden Projekte für unser Land zeitlgen könnlen.
«Als Mitunterzeichmer der Interpellation tei-
1e ich die dort aufgezelkgte Besorgnis. De Pra-
bleme, welche die Enengieversatgung auDwirlt,
sind mir auch als Laien bekannt. Die Veranlt-
wortlichen aus den verschiedensten Tätigkeits-
bereichen stehen vor sehr schwierigen Probie-
men: Einerseits erfordern der stekgpende Wohl-
stand und der technische Fortschritt erhöhten
Energieaufwand, anderseits wächst nach Am-
sicht massgebender Wissenschaftler die Um:
weltverschmutzung ins Ciqantische usd nlmmt
geradezu dämönische Züge an. Kurz: stelgen-
der Konsum verlangt vermehrte Produktion,
die natürliche Welt droht dabei zu zerbrechen. | A
r ! Osten und Westen von Bergketten gesäumt,
Das Problem ist weltweit geworden. Wir selbst
müssen es bereits sehr intensiv erfahren.
Bei Sennwald (eigentlich näher Rıspyell als
Sonnwald) soll im Endausbaäu eine Celrall
Tie enistehen, im RKüthi ein Atomkraftwerk.
kann sich fragen, 0b die Kombination von zwei
Anlagen nicht das zu gefährden vermag, Was
eine Anlage nicht allein zu verderben Veran,
(Dabei denke ich an die Verbindung Yon Qr0S-
sen Mengen verdampften Rheinwassers im
Bühl mit den 507 Immissionen aus Sennwald.)
Die besondere Lage unseres kleinen Landes
und des oberen Rheintales schlechthin stellen
die Uebernahme anderorts ertechneter (jefah-
renlimiten in Frage. Das obere Rheintal, gegen
kennt ganz besondere meierologische Verhält-
nisse {etwa die Staulagen und die Tage wor
Zwei Anlagen, die mittelbar oder unmittelbar | Föhnausbruch), Als kleines Beispiel: ein Klei
mit. der Enerqgieversorgung Zusammenhängen,
[ner schweizerischer Beirieb auf der Hühe des
sollen am Aussersten Rand der schweizerischen | Scheildgrabens zwischen Bendern und Schaan
Cktgrenme errichtet werden. Dabei treten Pro-
bleme zutage, die drimgend einer grümdlichen
Prüfung bedürfen. Wir haben © hier mit ganz
spezifischen Gegebenheiten zu in
vermag unter derartigen Bedingungen, mit üb-
lem Geruch die ganze weite Landschaft zu be-
lästigen. In den Proportionen zu dem, was kom-
men soll, eine Kleinigkeit. E% scheint Mir von