Volltext: Wer Bescheid weiss, ist bescheiden

Dagmar Streckel 
der voluminös-fülligen Aussenring zitiert der damit verbundene Innen- 
ring in wesentlich kleinerem Massstab. Die Kreuzform, die der Aussen- 
ring trägt, spielt versteckt als Leerform mit. 
Der «Baum» (1969) setzt sich aus fünf ähnlichen, zu kurzen Stelen 
gelängten Blockformen zusammen, die das Wesen des Organischen in 
einer zurückhaltend bewegt modellierten Form aufgreifen. Form und 
Inhalt sind hier nahe beieinander. Die Wesensmerkmale eines Baumes 
treten zeichenhaft in Erscheinung. 
Wenn auch der Titel «Offene Knospe» (1970) einen Bezug zur 
Natur herstellt, tritt der Aspekt des Organischen hier in rein geometri- 
scher Abstraktion in Erscheinung. Malin hat sein Formenrepertoire 
erweitert und arbeitet hier neu mit Segmenten der Kugel. Doch auch 
diese drei Kugelsegmente, aus denen er die Knospe konstruiert, sind 
letztlich als eine Variation der Blockform zu betrachten. Drei Kugelseg- 
mente lasten wie halbierte breite Melonenstücke auf einem Sockel, mit 
dem sie ein schmalerer Zwischenring verbindet. Hier geht es formal um 
die Konstruktion einer auf Kugel, Ring und Kreis reduzierten Knospe, 
und anders als beim «Baum» steht nun der Gegensatz von geometrisch 
reduzierter Form und organischem Motiv im Vordergrund. 
Dieser Antagonismus von organischem Motiv in geometrisch 
reduzierter Form kommt in späteren Arbeiten wie der «Granit-Knospe>» 
Osterkreuz, 1968 | Baum, 1969 | Offene Knospe, 1970 
  
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