Volltext: Wer Bescheid weiss, ist bescheiden

Georg Malin - «In erster Linie bin ich Bildhauer ‚..>» 
formen sind wie die Räder einer Maschine über die Breite des Reliefs 
verteilt. Der Schweizer Plastiker Bernhard Luginbühl (1929-2011) hat 
mit seinen Eisenplastiken, beispielsweise den «Grossen Zyklopen» in 
Winterthur, in eine vergleichbare Richtung gearbeitet, allerdings mit 
dem «Laissez-Faire» der Improvisation. Malin jedoch legt vor die 
Schicht der exakt geschnittenen, schlanken Stelen von «Igas», die unter- 
schiedlich vor- und zurücktreten, eine Lage wesentlich kleinerer, feiner, 
wieder an der Form der Stele orientierter Blockformen. Struktur und 
Halt geben vier diagonal verteilte Ringformen. Eine offene Ringform 
bildet das Zentrum des Reliefs. Diese Ästhetik technoider Sachlichkeit 
ist eine der Ableitungen des zentralen Themas von Masse, Block und 
Abstraktion, das sich in zwei Hauptrichtungen entwickelt: zum einen in 
die Richtung abstrahierender Vereinfachung von Gegenständlich-Orga- 
nischem, zum anderen in die Richtung sowohl geometrischer als auch 
technoider Abstraktionen. 
«Osterkreuz» (1968), «Baum» (1969) und «Offene Knospe» (1970), 
drei polierte Bronzen, veranschaulichen die bis dahin gefundenen Mög- 
lichkeiten der Formalisierung organisch blockhafter Massen. Dabei 
kreist Malin nach wie vor um das Strukturelement des Blocks. Das 
kleine «Osterkreuz» (1968) lässt sich als Variation in Form eines präzise 
gearbeiteten, kräftigen Aussenrings lesen, der sich aus jeweils zwei mal 
vier gleichen Blockformen zusammensetzt. Diesen achtteiligen und wie- 
Stele und Schriftstein, 1966 | Igas, 1968 
  
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