Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft
Der Wunsch für die Zukunft lautet demzufolge, dass die Verlagstätigkeit
wie bisher als förderungswürdig erachtet, wertgeschätzt und auf alle
erforderlichen Arten unterstützt wird. So wird sichergestellt, dass der
VLAG die Erreichung seiner - zugegebenermassen — hoch gesteckten
Ziele nicht vernachlässigen muss. Natürlich sind diese Ziele im Abs-
trakt-Idealistischen angesiedelt («die Idee Liechtenstein», «Beitrag zum
Diskurs», «Aktivierung des Staatsbewusstseins» etc.). Das ist im Gegen-
satz zu einem Sportspektakel oder zu einer Prunkbaute weniger greifbar
und die Förderung solcher Ziele vorderhand entsprechend weniger pres-
tigeträchtig. Nichtsdestotrotz ist sie dringlich. Denn der Mensch lebt
ebenso sehr in einer Welt der Ideen.“ Und ebenso dringlich hat Liech-
tenstein deswegen immer wieder aufs Neue seine kulturelle, staatspoliti-
sche, soziale, philosophische und religiöse Eigenart zu diskutieren, zu
ergründen und zu klären: «Jedes freie Staatswesen bedarf der ständigen
geistigen Durchdringung.»* — So lautete der erste Satz des ersten Heftes
der LPS im Jahre 1972, mit dem die Herausgeber den Bedarf einer neuen,
ja überhaupt einer liechtensteinischen politischen Schriftenreihe begrün-
deten. Diese Begründung gilt nach wir vor. Wird die genannte geistige
Durchdringung unseres besonderen liechtensteinischen Staatswesens
vernachlässigt, wird es sich auf Dauer rächen,“ weil bei solch ziellosem
Herumschlendern statt eines zielgerichteten Voranschreitens schlei-
chend dessen Legitimation entfallen wird, welche den Gründervätern
der LAG so sehr am Herzen lag“.
IV. Schlusswort
Georg Malin hat im Schlusswort seiner Dissertation, wo er Feldmar-
schall Fürst Johann I. und seinen Landvogt Josef Schuppler als «Schöp-
fer des modernen Liechtenstein»* würdigte, einen einprägsamen Satz
42 Vegl. Batliner, LAG, S. 12 unter Hinweis auf Max Frisch.
43 Liechtensteinische Akademische Gesellschaft (Hrsg.), LPS 1, S. 7, Hervorhebung
des Autors.
44 Völ. Batliner, Idee, S. 10 f.
45 Vgl. Broggi/Gantner / Marxer / Wille, S. 24.
46 Malin, S. 171.
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