Emanuel Schädler
Skizzen, Zeitungsartikel und Exzerpte zu Themen wie Sicherheitspoli-
tik, öffentlicher Verkehr, Wirtschaftsmodelle, Rechtssprache oder Sozi-
alstruktur in Liechtenstein; wie aus der beiliegenden Korrespondenz
hervorgeht, stand der VLAG mit potenziellen Autorinnen und Autoren
jeweils in regem Austausch. All diese Dokumente wurden im Hinblick
auf eine allfällige Verarbeitung zu einem Band der LPS gesammelt, als-
dann aber aus irgendwelchen Gründen ad acta gelegt. Ferner finden sich
ım Verlagsarchiv zahlreiche Faszikel von Projekten, die sogar bis zum
Manuskript gediehen scheinen, doch die man heute unter den LPS ver-
geblich sucht, weil es schliesslich nie zur Publikation kam. Es erweckt
den Anschein, dass bei den betreffenden Werken trotz aller Bemühun-
gen das erforderliche Niveau nicht erreicht werden konnte und daher
konsequent die Projekte selbst noch in fortgeschrittenem Stadium abge-
brochen wurden.?® Das Gelingen der Verlagstätigkeit gründet sich dem-
zufolge durchaus auf Umtriebigkeit, allerdings austariert durch das
Gegengewicht der strengen Qualitätssicherung.
Abgesehen vom Inhalt bestechen die Bände der LPS und die KS
ebenso gestalterisch wie typografisch? Vom ersten Heft an zeichnen sich
namentlich die LPS durch ein unverkennbares Design aus. Waren die
Hefte zu Anfang noch mit Grafiken auf der Frontseite gestaltet (wie die
Hefte der KS noch heute), wechselte man alsdann bei den späteren, grös-
seren Bänden zu schlichten blau-weissen Einbänden (ab LPS 11).
Gegenwärtig sind die Umschläge (ab LPS 41) wieder bunter. Sie folgen
in der Hauptfarbe jedes neuen Bandes dem Verlauf eines Farbkreises, der
sich bei jedem zehnten Band schliesst und von Neuem beginnt (LPS
41-50, LPS 51-60). Das versinnbildlicht die Vielfältigkeit der Inhalte
(Politik im weitesten Sinne”) und dient im Kontrast zugleich einer bes-
seren Orientierung im Bücherregal, wo meist alle Bände aufgereiht
nebeneinander stehen. Typografisch erscheinen die LPS und KS in der
klassischen Serifenschrift Garamond, wobei vom Titel über die Ord-
nungshierarchien bis hin zu den Fussnoten seit jeher auf jegliche Effekt-
hascherei verzichtet wird und stattdessen Ruhe, Klarheit, Kompaktheit
im Vordergrund stehen. Der Satzspiegel kommt wohlproportioniert mit
28 Vgl. Büchel /Meier, Protokoll, S. 3.
29 Für diesbezüglich aufschlussreiche Hinweise danke ich Frau Silvia Ruppen.
30 Siehe oben unter 11./3.
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