Emanuel Schädler
dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein, im Jahre
1986 das Liechtenstein-Institut? in Bendern.
Zumal seit Aufnahme der Verlagstätigkeit des VLAG inzwischen
44 Jahre verstrichen und dem Verlag im Gegensatz zur LAG* oder zum
Liechtenstein-Institut” bislang noch keinerlei eigenständige Textbeiträge
zuteilgeworden sind, soll vorliegend zur Schliessung dieser Lücke ein-
mal der VLAG im Fokus stehen. Er wird im Rückblick anhand seiner
Veröffentlichungen sowie anderer Quellen einer Würdigung unterzogen
und es wird alsdann ein Ausblick auf seine Zukunft gewagt.
II. Rückblick
1. Geschichtliches
Der VLAG wurde im Jahr 1972 gegründet. Seine Gründung war
schlichtweg eine Notwendigkeit der Zeit. Damals bestand die Medien-
landschaft in Liechtenstein einzig aus der Presse mit den beiden (partei-
politisch geprägten) Landeszeitungen Liechtensteiner Volksblatt und
Liechtensteiner Vaterland; andere Massenmedien fehlten. Die Verlags-
landschaft präsentierte sich mit kaum einer Handvoll an Verlagen.® Für
die Veröffentlichungszwecke der LAG erwiesen sich die Landeszeitun-
gen als ungeeignet, weil das Programm der LAG als zu fortschrittlich
empfunden (oder missverstanden) wurde.” Gleichermassen verhielt es
sich mit den bestehenden hiesigen Verlagen und ebenso mit jenen im
angrenzenden Ausland.®
Wohlverstanden: Die Misere betraf nicht nur die progressive LAG,
sondern herrschte allgemein.? Ein verstärktes Aufkommen eines Schrift-
tums zu liechtensteinischen Themen war unter den gegebenen Umstän-
3 Batliner, Idee, S. 11 f.; Broggi/Gantner/Marxer / Wille, S. 26-29, besonders 5. 28 f.,
m.w.H. Siehe auch Büchel / Meier, Protokoll, passim.
Siehe die Beiträge von Frick; Batliner, LAG; Öhri.
Siehe vor allem Liechtenstein-Institut (Hrsg.), passim.
Vgl. Sele, S. 1007.
Batliner, LAG, S. 10.
Zum vorangehenden Absatz Broggi/ Gantner / Marxer / Wille, S. 25; vgl. Haas, Land,
S. 38.
9 Vgl. Broggi/Gantner / Marxer / Wille, S. 25.
NDR
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