Die Tätigkeit des Verlages der Liechtensteinischen
Akademischen Gesellschaft von 1972 bis 2015 —
Rückblick und Ausblick
Emannel Schädler
I. Hinführung
Georg Malin, dem die vorliegende Festschrift gewidmet ist, zählt zum
Kreise jener engagierten Liechtensteiner, welche im Jahre 1951 die Liech-
tensteinische Akademische Gesellschaft (LAG) ins Leben gerufen haben.
Mit der LAG wollten ihre Gründer bewusst einen Kontrapunkt setzen
zu den damals herrschenden Zuständen, welche ihres Erachtens nament-
lich aufseiten der Akademikerschaft eine kritische und fortschrittliche
Auseinandersetzung mit liechtensteinischen Themen vermissen liessen.
Laut den Gründungsstatuten bezweckte die LAG dementsprechend um-
fassend «[d]Jas Studium kultureller, staatspolitischer, sozialer, philosophi-
scher und religiöser Fragen und dadurch Einflussnahme auf das kultu-
relle Leben Liechtensteins», wodurch sie ihre Mitglieder zu «verantwor-
tungsbewussten Staatsbürgern» heranzubilden beabsichtigte.!
Diesem visionären Programm war nicht nur der Erfolg beschieden,
bis zum heutigen Tag mit nur geringfügigen Änderungen bestehen zu
bleiben und aufs Neue immer wieder Befürworterinnen und Befürwor-
ter zu finden. Darüber hinaus erwies es sich als derart tragfähig, dass die
LAG im Laufe der Zeit sogar Ableger mit gleichartiger Gesinnung
erzeugte, die als komplementäre Organisationen durch ihre Tätigkeit
jeweils besondere Nischen besetzten. So entstand aus der LAG zunächst
ım Jahre 1972 der Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesell-
schaft (VLAG)? und aus ihnen beiden sodann, in Zusammenarbeit mit
1 Zum vorangehenden Absatz samt Zitaten Batliner, LAG, S. 9; Frick, S. 5 f.; vgl. Haas,
Land, S. 37 f.
2 Genaueres hierzu sogleich unten unter I1./1.
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