Wilfried Marxer
wie für Beiträge im Rahmen von Konkordatsvereinbarungen für Studie-
rende aus Liechtenstein an Schweizer Hochschulen und Universitäten
fallen deutlich höhere Beiträge an: Die Universität Liechtenstein wurde
neben den erwähnten Forschungsmitteln mit 11,8 Mio. Franken finan-
ziert, aufgrund interkantonaler Vereinbarungen über Hochschulbeiträge
wurden knapp 4,2 Mio. Franken aufgewendet, für interkantonale Bei-
träge an Fachhochschulen zusätzlich knapp 4,7 Mio. Franken. Insgesamt
sind dies über 20 Mio. Franken.
Wir können die Forschungsaufwendungen Liechtensteins mit den-
jenigen anderer Staaten vergleichen. Bei internationalen Vergleichen
wird die Finanzierung von Forschung und Entwicklung (F&E) in Pro-
zent des Bruttoinlandprodukts gemessen, um Kaufkraftdifferenzen aus-
zugleichen. In der von der OECD erarbeiteten Statistik über die staatli-
chen F&E-Mittelzuweisungen liegen die Schweiz, Österreich und
Deutschland bei rund 0,8 bis 0,9 Prozent des BIP. Südkorea weist einen
Spitzenwert von 1,2 Prozent auf, Italien und das Vereinigte Königreich
rangieren weiter unten bei rund 0,5 Prozent (Staatssekretariat für Bil-
dung 2016, S. 79-80)%. Diese Angaben beziehen sich auf unterschiedliche
Jahre, je nach Verfügbarkeit der Daten auf die Jahre 2012 bis 2014. Die
liechtensteinische Statistik weist für das Jahr 2014 ein BIP von 5258 Mio.
Franken aus. 0,5 bis 1,2 Prozent des BIP würden also einer staatlichen
Mittelzuweisung an die Forschung von rund 26 bis 63 Mio. Franken ent-
sprechen. Der Schweizer Wert von 0,9 Prozent für das Jahr 2014 würde
für Liechtenstein umgerechnet F&E-Mittelzuweisungen der öffentli-
chen Hand von 47 Mio. Franken bedeuten. Da wirken die rund 5 Mio.
Franken, die der Staat Liechtenstein für Forschung zur Verfügung stellt,
doch sehr bescheiden.
Im Bericht des Staatssekretariats für Bildung wird zudem hervor-
gehoben, dass im Zeitraum von 2000 bis 2014 die staatlichen Aufwen-
dungen für Forschung und Entwicklung durchschnittlich stärker gestie-
gen sind als das BIP. Zufrieden wird festgestellt: «Der Staat hat seine
Anstrengungen für die F&E unabhängig von der konjunkturellen Ent-
wicklung beibehalten und die Beiträge für die Forschung und Innova-
tion laufend erhöht» (S. 79). Allein der Schweizerische Nationalfonds
8 Siehe https://issuu.com/sbfi_sefri_seri/docs/f_i_bericht_2016_dt (abgerufen am
7. Juni 2016).
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