Fabian Frommelt
Tätigkeit Schupplers.“ Büchel gelangte auch hier zu einer positiven Wer-
tung, indem «fast auf allen Gebieten wichtige Gesetze erlassen und Ein-
richtungen getroffen» wurden. In seiner 1923 veröffentlichten Überar-
beitung der Geschichte Kaisers strich er diverse kritische Anmerkungen
zu den Reformen und ersetzte sie durch den Hinweis, dass «diese neue
Ordnung [...] für die Entwicklung der Gemeinden von großem Vorteile
werden» musste.“ Landesverweser In der Maur — selbst einen autoritä-
ren Regierungsstil pflegend — stellte nicht nur die unbestritten sinnvol-
len Reformen wie die Einführung des Grundbuchs, die Bodenreform
usw. im besten Licht dar. In scharfer Abgrenzung vom «radikal» und
«demokratisch» gesinnten Peter Kaiser, der «von der verrotteten Land-
© rechtfertigte er
ammannsinstitution ganz hypnotisiert» gewesen sel,“
auch die Beseitigung der für die «anarchischen Zustände[ ]» im Land
verantwortlich gemachten Landschaftsverfassung und die absolutisti-
sche Durchführung der Reformen.”
%# am Wiener Kon-
Die Beteiligung an den «Befreiungskriegen»,
gress und am Deutschen Bund wurden durchwegs in wenigen Sätzen
abgehandelt. In der Maur erwähnte den wichtigen Akzessionsvertrag
mit Österreich vom 7. Dezember 1813, durch welchen Johann I. den
zusammenbrechenden Rheinbund verliess und an die Seite der Alliierten
wechselte, im Gegenzug aber die Souveränität und seine Besitzungen
garantiert erhielt.“
III. Einzug der Wissenschaft
Mit den Dissertationen Georg Malins (*1926) und Rupert Quaderers
(*1942) zur politischen Geschichte Liechtensteins von 1800 bis 1815 res-
44 Fetz (Anm. 27), S. 281, 288.
45 Büchel (Anm. 29), S. 30; Peter Kaisers Geschichte (Anm. 30), 5. 568.
46 In der Maur (Anm. 28), S. 174, 191.
47 Ebd. S. 172, 177.
48 Zur Kritik am Begriff vgl. Ute Planert, Der Mythos vom Befreiungskrieg. Frank-
reichs Kriege und der deutsche Süden. Alltag — Wahrnehmung — Deutung 1792-
1841, Paderborn 2007.
49 In der Maur (Anm. 28), S. 190.
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