Ad fontes: Quellen-Editionstätigkeit in Liechtenstein
Bedeutung und reichen in ihren Voraussetzungen teilweise bis ins
14. Jahrhundert zurück, was eine Aufnahme in diesen Urkundenband
zweifellos rechtfertigte. Die von Georg Malin vorgelegte Arbeit zeugt
nicht nur im Hinblick auf eine äusserst sorgfältige und genaue Edition
der Schriftzeugnisse von einer bewundernswerten Meisterschaft, son-
dern belegt auch in den Anmerkungen und Hinweisen, die Malin den
edierten Dokumenten in der Absicht beigibt, «dem Laien und Ge-
schichtsfreund von der hiesigen Quellenlage aus den Einstieg in die Ge-
schichte leicht zu ermöglichen», seine profunde Kenntnis liechtensteini-
scher Quellen und Literatur. In weiser Voraussicht auf eine zukünftige
Edition Liechtenstein betreffender Schriftquellen mahnt Malin aber auch
zu Recht «eine Straffung und Vereinfachung des Herausgabeplanes für
den zweiten Teil des Urkundenbuchs (Urkunden nach 1416)» an.
Nach dem Tod von Benedikt Bilgeri (1906-1993) konnte — ein
Glücksfall für das LUB — Otto P. Clavadetscher (1919-2015) gewonnen
werden, die noch von Bilgeri begonnene Quellensammlung aus schwei-
zerischen Archiven weiter zu bearbeiten. Bereits 1996 konnte Clavadet-
scher den sechsten und letzten Band des ersten Teils des LUB mit den
Urkunden aus den nicht in den ersten beiden Bänden veröffentlichten
Schriftzeugnissen aus den übrigen Archiven der Schweiz sowie mit
Nachträgen zu den ersten fünf Bänden im Druck vorlegen.
«Das Liechtensteinische Urkundenbuch digital
Teil IT (1417-1510) — Gut aufbereiteter «Rohstoff>
für die Geschichtsforschung»!!
Mit den sechs Bänden des ersten Werkteils des LUB konnten dem
Geschichtsinteressierten die überlieferten Schriftdokumente bis zum
Herrschaftsantritt der Freiherren von Brandis in gedruckter Form zur
11 Soder Titel des im JBL 113 (2014), S. 31-50, publizierten Aufsatzes von Prof. Dr. Ste-
fan Sonderegger, nebst seiner Lehrtätigkeit an der Universität Zürich Stadtarchivar
der Ortsbürgergemeinde St. Gallen und langjähriger Bearbeiter des Chartulariums
Sangallense sowie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für das LUB, dem als wei-
tere Mitglieder Rupert Tiefenthaler vonseiten des Liechtensteinischen Landesarchivs,
Jürgen Schindler als Vertreter des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechten-
stein und Prof. Dr. Manfred Tschaikner vom Vorarlberger Landesarchiv angehören.
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