Menschen stand stets im Zentrum, dadurch gab es „auch sehr kritische Kabarettnummern [...]
zu Zeitthemen (z.B. Abfall, Gründung des Vereins „Welt und Heimat“, Verhältnis zur
Schweiz, Schrebergarten-Kultur, ,Nachtgebet einer modernen Familie", „Ballade vom
Wohlstand), aber auch zu innenpolitischen Themen (,,Wahlschaukel*, ,,Staatsbesuch", Verkauf
des Gemáldes ,,Ginevra de Benci“ von Leonardo da Vinci aus der Fürstlichen Sammlung).* "
Für Auftritte im nahen Ausland (zB. im Kellertheater St. Gallen, in Vorarlberg oder
Graubünden) wurden jene Nummern aussortiert, die einen starken Bezug zu Liechtenstein
aufwiesen, damit die Darbietungen auch für das „fremde“ Publikum verständlich waren.
Nach zwei weiteren Programmen (1965 und 1966/67") konkretisierten sich erste Pláne für ein
Kleintheater in Liechtenstein, welches dann in Schaan aus dem Vereinshaus entstand. ,, Am 8.
Januar 1970 hatte das Kabarett ,,Kaktus" seine vierte und letzte Premiere im umgebauten
Schaaner Vereinshaus, das nunmehr „Theater am Kirchplatz* hiess.^ Mit der Gründung des
Theaters am Kirchplatz (TaK) ging also die Geschichte des Kaktus zu Ende, obwohl in den
ersten Jahren des TaK noch Intentionen vorhanden waren, dort ein neues Kaktus-Programm
Zu zeigen.
Abb. 1: Hitparade (v.l.n.r: Josef Biedermann, Hermi Kindle, Hansruedi Sele, Sissy Hilti,
Hermann Hassler).
11 Val. Transkript zum Interview mit Josef Biedermann vom 27.03.2015.
12 Angabe unsicher, vgl. Transkript zum Interview mit Josef Biedermann vom 27.03.2015.
13 Schremser 2000, S. 216.