Volltext: Vom Proberaum zum beliebten Kleintheater und zum renommierten Gastspielhaus

Sensibilisierung' in der Bevölkerung auf Kleinkunst 
Das ist sehr schwierig zu sagen. Ich glaube, dass durch den Schlösslekeller schon etwas 
passiert ist; dass die Leute vielleicht einmal etwas angesehen haben, was sie sonst nie 
angesehen hätten. Andererseits, beim Erzähltheater kommt nach wie vor kaum jemand, dort 
passiert einfach nichts. Wenn liechtensteinische Künstler auftreten, kommen die Leute gerne. 
Darunter gab es auch wirklich gute Sachen. Und das hat dazu geführt, dass man sich auch 
einmal einen Kabarettisten ansieht, den man nicht so kennt. Aber dass wirklich etwas 
Grossartiges passiert ist, kann ich nicht sagen. 
Ich kann mir vorstellen, dass, weil wir den (hauptsächlich) jungen Künstlern die Möglichkeit 
bieten, hier aufzutreten, sie fast gezwungen sind, Kleinkunst zu machen, auch wenn sie 
Grösseres vorhaben. Wir verkaufen es halt als Kleinkunst. Ich glaube, dass viele anders 
darüber reden: Statt zu sagen „ich mache ein Kleinkunst-Stück", sagen sie „ich mache eine 
Theaterstück“ - ein „Stückchen“, weil die Bühne klein ist. Wirkliche Kleinkunst macht fast 
niemand. 
Kleinkunst im FL 
Es gibt sehr viele neue Veranstalter, die aber nur vereinzelt Veranstaltungen machen. Und weil 
sie auch eine kleine Bühne haben, wird es eben auch als Kleinkunst verkauft. Aber solange 
die grossen Theater sich nicht dafür öffnen, bleibt es dabei. Ich sehe in Liechtenstein keine 
speziellen Formen von Kleinkunst, dafür sind wir auch zu klein. Was man hier sieht, ist alles 
konventionell oder zumindest bekannt. Und darin ist ziemlich alles möglich. Wir haben 
mittlerweile genug Bühnen in Liechtenstein. Es entstehen auch neue Formen, wie das 
,sagenfest" am Triesenberg. Was daraus weiter entsteht, kann man noch nicht sagen. 
Jetzt ist es so: Wenn man eine gute Idee hat und die Finanzierung halbwegs gesichert hat, 
kann man bei uns auftreten und muss sich nicht mehr um Vieles kümmern, wie Technik, 
Vorverkauf, etc. Somit ist schon eine grosse Hemmschwelle weggefallen und man kann sich 
auf das konzentrieren, was man eigentlich machen will. 
Kulturfórderung 
Am Anfang gab es den Kulturbeirat. Damals gab es kaum jemand, der das gemacht hat, eher 
noch für Ausstellungen und solche Dinge. Sonst hat das kaum jemand genutzt. Wir haben 
Geld bekommen, recht wenig, weil man nicht wusste, was wir da machen. Da war man sehr 
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