xedis, Balthasar von Ramschwag, Burgvogt zu Gutenberg, nachdem sein Grossvater, Ulrich
von Ramschwag, im Jahre 1518 verstarb.
Minst hat sich also auch hier an die Angaben Büchels gehalten und den Vornamen von Jo-
hann Donats Gemahlin übernommen. Lediglich ihr Adelsgeschlecht hat er geändert, um so
eine engere Beziehung zwischen Ludwig von Brandis und Ulrich von Ramschwag herzu-
stellen und damit den Besuch Brandis auf der Burg Gutenberg begründen zu können.
4.2.8. Sigmund von Brandis
Ludwigs Bruder, Sigmund von Brandis, wird in Minsts Stück nur einmal erwähnt, als Lud-
wig seinem Freund, dem Burgvogt Ulrich von Ramschwag, erklärt, dass sein Bruder Sig-
mund auf seinem Schloss in Maienfeld sitze und zusehen müsse, wie die Bündner Truppen
ihre Stellung in seiner Herrschaft bezogen haben. Daher beschliesst Ludwig, den St. Luzi-
steig-Pass mit seinen Landsknechten zu stürmen und die Bündner Truppen aus Maienfeld
zu vertreiben.
Sigmund von Brandis ist wie auch sein Bruder Ludwig eine historisch belegte Figur. Nach
dem Tod ihres Vaters 1486 erbten die beiden Brüder die Herrschaften Vaduz, Schellenberg,
Maienfeld und Blumenegg, wobei Sigmund die beiden letztgenannten Herrschaften verwal-
tete.”” In einer Urkunde von 1492 bestátigt Kaiser Friedrich III. den Brüdern Ludwig und
Sigmund von Brandis die ihnen verliehene Blutgerichtsbarkeit in ihren Herrschaften. ,, Wir
Fridrich von gotes genaden Roemischer kayser [...] bekennen offenntlich mit disem brief
[...], daz unns die edeln unnser und des reichs lieben getrewen Ludwig und Sigmunnd ge-
brueder freyherren zuo Branndiss diemuetigklichen haben anrueffen und biten lassen, daz
wir inen in iren grafschafften und herrschafften den pan uber das pluot zuorichten [..] zuo
100
lehen zuouerleyhen. “
Mit seiner Herrschaft Maienfeld war Sigmund einerseits als Bündner Herrscher der Fidge-
nossenschaft zugewandt und andererseits durch seine Herrschaft Blumenegg Mitglied des
Schwäbischen Bundes. Durch diese Doppelrolle geriet er im Schwabenkrieg in eine heikle
?? Vgl. Stievermann, 2013, S. 110
199 | iechtensteinisches Urkundenbuch — digital, Teil II. Liechtensteinisches Landesarchiv, U44.
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