Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

muesstend sy daz mit gwalt gewünnen, wurde mit dem laeben niemant darvon komen. Solli- 
cher redt erschrack der von brandys und antwortt, so fer man in by den sinen als einen vogt 
liesse bliben, wólte er da uffgaeben. Ward im daruff wider gesagt, er hette den Eidgnossen 
übel geredet [...]. Uff das ward er gfaengklich gan Rapperschwyl geschickt, das schloss 
blünderet und dernach verbrentt, '?? 
Im zweiten Teil des Burgenspiels, als die Burg bereits belagert wurde, meint der Burgvogt: 
, Und der Freiherr sitzt wieder geborgen in seiner festen Burg zu Vaduz. '?* Tatsüchlich 
aber wurde er zu jener Zeit bereits verhaftet und seine Burg abgebrannt. 
Spáüter wurde Ludwig im Austausch mit Rudolf von Rappenstein, dem Landammann zu 
Appenzell, der auf österreichischer Seite in Gefangenschaft war, freigelassen. Dabei erhielt 
er sein Land und alle seine Rechte wieder zurück.” Im liechtensteinischen Landesarchiv 
befindet sich eine Urkunde vom 13. Dezember 1499 worin die Ratsherren der eidgenössi- 
schen Tagsatzung Ludwig von Brandis die während des Schwabenkriegs entzogene Graf- 
schaft Vaduz wieder übergeben. „So ubergeben wir von unsern handen dem benanten her 
Ludwigen von Brandis die graffschaft Vadutz mit aller ir herlichait gerechtigkait und zuo 
gehoerd lut, [...] das sy dem bemelten von Brandiss hinfur hulden schweren und zetuond 
pflichtig sin soellen, wie sy im vor inganng des kriegs zetuond schuldig gewessen sind, alles 
incrafft ditz briefs. ^^ 
4.2.7. Praxedis von Brandis 
In Minsts Burgenspiel vermählt sich der junge Johann Donat mit der schónen Praxedis, der 
Tochter von Ludwig von Brandis. In Wirklichkeit blieb Ludwig von Brandis jedoch kinder- 
los, weswegen die Grafschaft Vaduz nach seinem Tod an seinen Neffen Graf Rudolf von 
Sulz fiel? 
Aus Biichels Erzihlung von 1914 geht hervor, dass Johann Donat von Ramschwag mit Pra- 
xedis von Mont verheiratet war." Praxedis stammt demzufolge aus einer wohlhabenden 
bündnerischen Patrizierfamilie. Nach Büchel wurde der Sohn von Johann Donat und Pra- 
  
?* Gutmann, 2010, S. 811 
?' Minst, 1925, S. 36 
? Vgl. Goop, 1999, S. 104 
?6 Liechtensteinisches Urkundenbuch — digital, Teil II. Liechtensteinisches Landesarchiv, U18. 
97 Vgl. Stievermann, 2013, S. 109 
?* Vgl. Büchel, 1914, S. 54 
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