Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg
Der Schwabenkrieg aus der Sicht des Balzner Burgenspiels „Der letzte Gutenberger“ von 1925
ganze Burghügel „Gutenberg“ genannt wird, ist es gut denkbar, dass die Burg ihren Namen
ihrem Standort und nicht einem Adelsgeschlecht zu verdanken hat.
Minst erwähnte in seiner Einleitung zum Stück einen gutenbergischen Minnesänger und
bezog sich dabei auf die Manessische Liederhandschrift, welche auch Codex Manesse ge-
nannt wird. Es handelt sich bei dieser Quelle um die umfangreichste und berühmteste
Sammlung deutscher Liederhandschriften des Mittelalters. Sie enthält mittelhochdeutsche
Lyrik von insgesamt 140 Autoren. Darunter befindet sich auch ein Herr Ulrich von Guten-
burg. Minst muss wohl diesen Minnesänger gemeint haben, denn einen Autor mit dem
Namen Gutenberg ist in der Liedersammlung nicht vertreten. Nach Angaben der Heidel-
berger Universitätsbibliothek, wo der Codex heute aufbewahrt wird, gehörte Ulrich von
Gutenburg einem oberelsässischen Geschlecht an und wird urkundlich zwischen 1170 und
1186 erwähnt. In der Liederhandschrift wird er als reitender Falkner dargestellt.”
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Abb. 25: Herr Ulrich von Gutenburg
=
I Abb. 26: Herr Heinrich von Frauenberg
Es kann sich bei diesem Minnesánger also unmöglich um den „letzten Gutenberger“ ge-
handelt haben, da er sich in keiner Weise mit der Burg Gutenberg in Verbindung bringen
lässt. Ein anderer bekannter Minnesänger, Heinrich von Frauenberg, dessen Lieder eben-
falls im Codex Manesse zu finden sind, lebte jedoch mit grosser Wahrscheinlichkeit ums
? Vgl. Heidelberger historische Bestände — digital, Grosse Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse)
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