Freiburger Notar Ludwig Sterner zugeschrieben, welcher ebenfalls an mehreren Schlachten
im Schwabenkrieg als Schreiber eines Hauptmanns teilgenommen hat.
Besonders wertvoll für meine Arbeit waren die 711 Aktenstücke, welche Büchi aus ver-
schiedenen Archiven und Bibliotheken zusammengestellt hat. Es handelt sich dabei haupt-
sáchlich um Briefe und Urkunden aus der Zeit des Schwabenkrieges, welche Büchi über-
setzt und zusammengefasst hat.
Weitere Aktenstücke aus dem Schwabenkrieg habe ich im Liechtensteinischen Urkunden-
buch (Teil II) gefunden, welches relevante Quellen aus in- und auslándischen Archiven zur
Geschichte Liechtensteins zwischen 1417 und 1510 beinhaltet.”
Aufgrund ihrer unmittelbaren zeitlichen und órtlichen Náhe dienten mir die archáologi-
schen Fundgegenstánde aus dem Schwabenkrieg, wie das Kanonenfragment aus Balzers
oder die Einschusslócher in der Burgmauer, ebenfalls als „Quellen“, mit welchen die Plau-
sibilitit der im Stück dargestellten Handlungen ermittelt werden kann.
4.2. Quellenvergleich
4.2.1. Wirnt von Gutenberg
Karl Josef Minst schrieb in der Einleitung des Textbüchleins zum Burgenspiel: ,, Zur Per-
son des ,letzten Gutenbergers' ist zu bemerken, dass tatsächlich um die Zeit des Schwaben-
krieges die letzten Glieder dieses Geschlechtes lebten. Ebenso ist ein Gutenberger als Min-
nesänger geschichtliche Tatsache. Seine Lieder sind in die Manessische Sammlung aufge-
nommen. Allerdings hat dieser ritterliche Sänger noch in der Blütezeit des Geschlechtes
derer von Gutenberg gelebt und hiess nicht Wirnt sondern Ulrich von Gutenberg. Die Na-
menänderung schien geraten, um einer Verwechslung mit Ulrich von Ramschwag, dem
Burgvogt, vorzubeugen. «70
Über die Entstehung der Burg Gutenberg ist aufgrund fehlender Schriftquellen nicht viel
bekannt. Es kann urkundlich auch nicht belegt werden, ob auf der Burg Gutenberg tatsäch-
lich einmal Ritter mit dem Namen „von Gutenberg“ sesshaft gewesen waren.‘ Da auch der
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? Minst, 1925, S. 4
7 Vgl. Burgmeier, 2013, S. 320
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