Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg
Der Schwabenkrieg aus der Sicht des Balzner Burgenspiels „Der letzte Gutenberger“ von 1925
rungen fanden jeweils sonntags von 15.00 bis etwa 17.00 Uhr statt. Aufgrund der grossen
Nachfrage wurden an zwei Samstagen zusätzlich noch Abendvorstellungen angeboten.“
Dies war zur damaligen Zeit wohl ein ganz spezielles Ereignis, da das elektrische Licht erst
seit vier Jahren Einzug in Balzers gehalten hat. Dank der Initiative des Burgbesitzers, Egon
Rheinberger, welcher damals im Vorstand des ersten liechtensteinischen Elektrizitätswerks
war, wurde die Burg Gutenberg als eines der ersten Gebäude in Balzers ans Stromnetz an-
geschlossen.“ So konnten die beiden Abendvorstellungen also beim hellen Glanz der
Scheinwerfer über die Bühne gehen. Die Liechtensteiner Nachrichten berichteten: „Der
Höhepunkt der Gutenberger Burgenspiele war bis heute wohl ohne Zweifel die Abendauf-
führung vom letzten Samstag. Eine gute Beleuchtung liess im Hofe jene geheimnisvolle
Nachtstimmung aufkommen, die für den Genuss von Schauspielen eine so gute Voraus-
setzung schafft. [...] Wer immer kann, besuche die Abendaufführung vom Samstag den 22.
d. M., die halb 9 Uhr abends stattfindet. '?*
Abb. 7: Gruppenbild der Darstellerinnen und Darsteller
Auch für die Schulen des Landes fand eine zusátzliche Aufführung statt. Es wurde in den
Zeitungen berichtet, dass die Darstellerinnen und Darsteller wohl noch nie vor einem so
fróhlichen Publikum gespielt haben. ,, Das helle Lachen der Kleinen echote zurück von den
altersgrauen Mauern und selbst der alte Burghof soll mitgelacht haben. Geradezu ergrei-
fend war es aber, die Kinder zu beobachten, als der todwunde Wirnt mit erlóschender
Stimme vom Leben Abschied nahm. Es herrschte eine so feierliche Stille unter dem sonst
? Vgl. Liechtensteiner Volksblatt, 01.08.1925, S. 2
?* Vgl. Rheinberger, 1996, S. 16
** Liechtensteiner Nachrichten, 22.08.1925, S. 1
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