Mögliche Einführung
Diese Burgen und Schlösser sind Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Aus heutiger
Sicht wäre es spannend zu erfahren, wie es wohl war, auf einer solchen Burg zu leben.
Heute gibt es viele Ritterfilme, die den Zuschauer in die Zeit des Mittelalters entfüh-
ren wollen. Natürlich kann ein Spielfilm nie die wirkliche Vergangenheit darstellen.
Es ist immer nur eine Inszenierung nach der Vorstellung des Drehbuchautors und des
Regisseurs.
Früher, als es noch keine elektronischen Medien gab, diente vor allem das Theater zur
Inszenierung der Vergangenheit. So hat beispielsweise der liechtensteinische Autor,
Karl Josef Minst, im Jahre 1925 ein Theaterstück geschrieben, welches auf der Burg
Gutenberg in Balzers mehrfach mit grossem Erfolg aufgeführt wurde. Es trug den
Namen „Der letzte Gutenberger“ und handelte von der Zeit des Schwabenkrieges.
Der Schwabenkrieg brach im Jahre 1499 bei der Burg Gutenberg in Balzers aus und
dauerte mehrere Monate lang. Grund für den Krieg war anfänglich ein Streit zwischen
dem Churer Bischof und dem habsburgischen König Maximilian um die Vorherrschaft
einzelner Gebiete im heutigen Kanton Graubünden. Als der König dem Bischof den
Krieg erklärte, rief dieser die verbündeten Eidgenossen um Hilfe. (Die Drei Bünde
gehörten damals noch nicht zur Eidgenossenschaft, waren dieser aber zugewandt.)
Auch der König rief seine Verbündeten aus dem Schwäbischen Bund um Unterstüt-
zung. So zogen kurze Zeit später grosse Truppenaufgebote der Eidgenossen und des
Schwäbischen Bundes in die Grenzgebiete im Rheintal.
Um einen grossen Krieg in letzter Minute zu verhindern, wurde in Glurns ein Frie-
densvertrag zwischen dem Churer Bischof und den königlichen Vertretern unter-
zeichnet. Doch weder die eidgenössischen noch die schwäbischen Truppen wollten
sich wieder zurückziehen, denn zwischen den beiden Völkern gab es schon sehr lange
grosse Spannungen.
Auch auf der Burg Gutenberg waren Soldaten des Schwäbischen Bundes (Lands-
knechte genannt) stationiert. Diese provozierten die Eidgenossen auf der anderen
Rheinseite so stark, dass es schlussendlich trotz Friedensvertrag doch noch zu einem
Krieg kam.