attitude“ — als „‘Einstellung zur Arbeit“ oder auch als „Zufriedenheit (...) mit einem (einzelnen)
Aspekt der Arbeit“ und „industrial moral“ — als kollektive Arbeitsmoral einer „Gruppe von An-
gestellten“ (Ammann 2004, S. 17 f). Zusammenfassend und zum Zwecke der Vereinfachung
schlägt er vor, „Berufszufriedenheit (...) als längerfristige Zufriedenheit mit der Berufswahl“
zu betrachten (ebd.).
Nach Landert (2002a, S.13 f?) ist Arbeitszufriedenheit (bzw. Berufszufriedenheit) , ...ein
Konstrukt, das bereits in frühen Feldstudien der Arbeits- und Organisationspsychologie zur
Beschreibung der subjektiven Einstellung zum gegebenen Arbeitsverháltnis untersucht wur-
de, oft mit dem Ziel, Arbeitsmotivation und -leistung günstig zu beeinflussen.“ Landert, der
sich hier auf den Arbeitspsychologen Eberhard Ulich?? bezieht, beschreibt als einen der Be-
weggründe für die Messung von Berufszufriedenheit die Ableitung von Verbesserungsmass-
nahmen für den Arbeitsplatz, insbesondere um damit die ,Mitarbeiterfluktuation (zu) reduzie-
ren und letztlich eine Produktivitátssteigerung (zu) erzielen". (Landert, ebd.)
Der Schulforscher, Thomas Bieri, schreibt in seiner Studie „Lehrpersonen: Hoch belastet und
trotzdem zufrieden?" (Bieri 2006) der empirischen Arbeitszufriedenheitsforschung das Domi-
nieren des Ansatzes zu, Arbeitszufriedenheit als ,Einstellung" zu behandeln. Er konstatiert
dabei, ,... dass Bedürfnisse oder Motive bzw. deren Realisierungsgrad für die Arbeitszufrie-
denheit gewichtet werden." (Bieri 2006, S.24 f). Bieri fokussiert dabei Forschungen von Ag-
nes Bruggemann (1974; 1975) und Jürgen Merz (1979)?', die er als ,wegweisend zur The-
matik der Arbeitszufriedenheit" (ebd.) bezeichnet, zumal in spáteren Forschungsarbeiten
immer wieder auf diese Autoren verwiesen worden sei.
Schliesslich — aktuell — erkennt auch Cihlars (2012) die letztgenannten Quellen als rich-
tungsweisend an und schlàgt — in Anlehnung an Bruggemann (s.o.) — vor, ,Berufszufrieden-
heit als lángerfristige Einstellung gegenüber der Arbeit zu beschreiben, die kognitive und
motivationale Elemente enthált und aus einem Soll-Ist- Vergleich von personalen Dispositio-
nen und Charakteristika der Arbeitssituation resultiert" (Cihlars 2012, S.39).
Für den Autor jedenfalls als Empfehlung verstanden wird die Feststellung Cihlars (ebd.,
S.25), dass der ,Begriff der Zufriedenheit in der empirischen Sozialwissenschaft in weitmóg-
lichster Nähe zur Umgangssprache ^? formuliert" werde.
29 Landert 2002a): Onlineverzeichnis 47
3 Ulich, E. (2001). Arbeitspsychologie. Stuttgart: Schäffer-Poeschel, S.43ff — Zitierweise nach Landert
2002a
*! Bieri bibliografiert die Quellen wie folgt: -,Bruggemann, A. (1974) Zur Unterscheidung verschiede-
ner Formen von ,Arbeitszufriedenheit". Arbeit und Leistung, 28, 281-284", - ,Bruggemann, A.,
Groskurth, P. & Ulich, E. (1975) Arbeitszufriedenheit. Bern: Huber.“ und - , Merz, J. (1979) Berufs-
zufriedenheit von Lehrern. Eine empirische Untersuchung. Weinheim und Basel: Belz." — Es wird
hier Thomas Bieris Originalzitierweise wiedergegeben.
*? Cihlars zitiert hier Merz (1979), S.19
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