geworden. Die Mühle in der Pariser Leinwand hat auf der
rechten Seite eine Änderung in der Fensteranordnung er-
fahren; im Dach sind kleine Fenster mit Schleppdächern an-
gebracht worden. Das linke Ufer scheint mit Balkenlagen neu
verbaut worden zu sein,
Das Thema «Wassermühle» ist von Hobbema über vierzigmal
variiert worden 3,
B. «Landschait»
Ol auf Eichenholz, parkettiert, 51 X 66 cm
Die «Landschaft» Hobbemas in Vaduz ist von gleicher Grösse
wie jene der «Wassermühle» (51X 66 cm) desselben Malers,
Nach dem technologischen Gutachten des Schweizerischen
Instituts für Kunstwissenschaft entspricht das Bild auch
technisch dem Gegenstück. Zwei schon im 18. Jahrhundert an-
gebrachte Übermalungen am Himmel sind 1969 entfernt
worden. Die Signatur am unteren linken Bildrand ist gleich-
zeitig mit dem Bild entstanden *.
In Charakter und Art gleicht dieses Olbild seiner Ergänzung.
Den Bildgrund beherrschen Baumgruppen, in deren Schatten
sich die bescheidenen Bauernhäuser kuschen. Die Bäume selbst
sind so angeordnet, dass‘ die Gruppen in wechselständigem
Rhythmus einen sich dahinschlängelnden, rechts von der Bild-
mitte ausgehenden Weg begleiten und so Weite und Tiefe
schaffen. Der Maler bekommt mit diesem Prinzip die Möglich-
keit, den Raum zu stufen und ein abwechslungsreiches Spiel
von Licht und Schatten darzustellen, Über der offenbar sommer-
lichen Baumlandschaft türmen sich die Wolkenberge. Die we-
nigen summarisch dargestellten Menschen gehen in der Vege-
tation auf. Der Eindruck glücklicher Geborgenheit in einer
herrlichen Landschaft aeht auf den Betrachter über.
3 C, Hofstede de Groot, Verzeichnis der Werke holländischer Maler
des 17. Jahrhunderts, IV. Bd., Esslingen/Paris 1911, 399, Nr. 83,
Katalog, Vaduz 1969, a.a.O., 18, Abb. XI; Schweiz, Institut für
Kunstwissenschaft, a. a. O., 29. April 1969.
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