2. „Wir dürfen uns da nicht blamieren“:
Frage nach Beteiligung und Aussteller
War für manche Nationen eine Beteiligung an internationalen Ausstellungen wohl fast schon
eine Selbstverständlichkeit, zeigten sich andere Staaten bezüglich einer solchen Teilnahme
deutlich zurückhaltender: So hatte beispielsweise das Dritte Deutsche Reich trotz
Vorplanungen auf Beteiligungen an den Weltausstellungen der Jahre 1933, 1935 und 1939
verzichtet bzw. solche abgelehnt, und einzig an der Pariser Weltausstellung des Jahres 1937
teilgenommen.“ Die DDR hingegen nahm als eigenständiger Staat nie an Weltausstellungen
teil, während die Schweiz und auch Österreich mehrheitlich an den (grossen) Weltaus-
stellungen vertreten waren.”
Den Beteiligungen Liechtensteins an ausländischen Ausstellungen bzw. Messen wiederum
waren meist längere Diskussionen und Aushandlungsprozesse vorangegangen. Zentral war
dabei insbesondere die Frage, welche Ziele mit einer Teilnahme verfolgt werden sollten —
wichtig waren aber auch die Meinungen verschiedener Akteure.
Im Allgemeinen unterscheiden sich die drei in dieser Arbeit näher betrachteten Ausstell-
ungen und Messen in vielerlei Hinsicht. Einer der wichtigsten Hauptunterschiede besteht
jedoch darin, dass die Weltausstellungen seit Beginn eine internationale Beteiligung
anstrebten, während die Schweizerischen Landesausstellungen und die „Schweizer Messe
für Landwirtschaft und Ernáhrung (OLMA)* vornehmlich nationale Veranstaltungen waren
bzw. heute noch sind.
Unterschiedlich sind allerdings auch die Beziehungen Liechtensteins zu diesen drei
Grossveranstaltungen — womit die Ausgangslagen für eine Beteiligung Liechtensteins kaum
unterschiedlicher hátten sein kónnen.
?! Vgl. Sigel, Exponiert, S. 23f.
$?' Für DDR vgl. Sigel, Exponiert, S. 24; für Schweiz und Österreich vgl. Schriefers, Weltausstellungs-
architektur, S. 390-397.
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