Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

notwendig, dass wir uns mit unserem Land und seinen Einrichtungen auseinandersetzen, dass wir uns ein Bild von ihm machen ... Die liech- tensteinische Aussenpolitik, und auch dies ist ein Fazit aus der Tätigkeit und verschiedenen Thronreden unseres Landesfürsten, muss in der Innenpolitik ihre Basis haben. Liechtenstein kann in der Welt gegenüber seinen Nachbarn und Partnern nur den Anspruch erheben, den seine Verhältnisse im Innern verdienen. Die Darstellung Liechtensteins in der Welt und die Bewältigung seiner Probleme, welche sich dem Lande stel- len, ist deshalb als einheitliche Aufgabe zu sehen ...»56 Für mich spricht aus diesen Aussagen, denen Hans Brunhart wäh- rend seiner ganzen politischen Tätigkeit treu war, seine Standhaftigkeit in den wesentlichen Fragen, durchaus im Bewusstsein, dass im Einzelfall auch Flexibilität und neue Weichenstellungen erforderlich sein konnten. Sein ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein und seine persönliche Lebens- erfahrung gaben ihm die Orientierung für aktuelle und künftige Auf - gaben. Die Liechtensteinische Verfassung ist Hans Brunhart ein wichtiges Gut, vor allem auch, wenn es um Fragen der Zuständigkeiten der politi- schen Handlungsträger geht. Ich erinnere mich deutlich an unsere dama- ligen privaten Diskussionen, als es um die rechtliche Absicherung der Einrichtung der Stellvertretung des Staatsoberhauptes ging, aber auch an die schwierigen Diskussionen im Zusammenhang mit dem EWR und dem Datum der EWR-Abstimmung in Liechtenstein. Ich habe seine Interventionen immer als sein Bemühen gesehen, der Monarchie als 
dem Stabilitätsfaktor, dem Staatsoberhaupt und generell dem Fürstenhaus, aber auch dem Landtag und der Regierung die ihnen aus seinem Verfas- sungsverständnis jeweils zustehenden Rechte und Pflichten zuzuordnen. Dies alles erforderte auch eine aussenpolitische Ausrichtung in aller notwendigen Konsequenz an persönlichem Einsatz, an finanziellem und personellem Aufwand des Landes, den Hans Brunhart vor dem Landtag und vor der Öffentlichkeit zu vertreten hatte. Für mich beson- ders beeindruckend war, wie sehr er sich der aussenpolitischen Agenda verpflichtet fühlte und sich trotz seiner anderen und zeitraubenden Res- sortaufgaben wenn immer möglich die Zeit nahm, unser Land zu vertre- ten. Dabei konnte er ein beeindruckendes persönliches Netzwerk auf- 55 
Biografische Notizen zu Hans Brunhart 56Liechtenstein 1978–1988, S. 18.
	        

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