Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

was dann am Nachmittag im Regierungsgebäude zwischen dem Landes- fürsten und den Mitgliedern des EWR-Ausschusses von Regierung und Landtag in seine endgültige Fassung gebracht wurde. Ermöglicht wurde dies aber auch und vor allem durch die damals bestehende Einigkeit zwischen den Parteien FPB und VU sowie allen involvierten Vertretern dieser Parteien und zu einem gewissen Teil wohl auch von der für liechtensteinische Verhältnisse überraschend grossen Menschenmenge, die sich am Nachmittag des 28. Oktober 1992 vor dem Regierungsgebäude in Vaduz eingefunden hatte, um Regierung und Landtag den Rücken zu stärken. Die dramatische Entwicklung dieser drei Tage vom 26. bis 28. Ok - to ber 1992 war für Hans Brunhart nicht nur völlig überraschend, son- dern wohl auch ganz und gar nicht in seinem Sinne, da solche Konfron- tationen nicht zu seinem Politikstil gehörten und er als überzeugter Monarchist und vom Wunsch beseelt, die liechtensteinische Staatsform in der bisher gewohnten und geübten Art und Weise weiter zu erhalten, sich wohl nie hätte träumen lassen, dass ausgerechnet ihm als Regie- rungschef einmal eine solche Situation unterkommen könnte. Bei der Begrüssung des Fürsten durch Hans Brunhart vor dem Regierungsge- bäude am Nachmittag des 28. Oktober 1992 konnte man sehen, dass Hans Brunhart, als er durch die aufgeregte Menge auf den Fürsten zuging, diese Situation wesentlich unangenehmer war als dem Fürsten selbst, der trotz der schwierig zu beurteilenden äusseren Umstände mit erstaunlicher Kaltblütigkeit allein mit dem Auto zum Regierungsge- bäude gefahren war. Hans Brunhart musste jedoch im Zuge dieser drei Tage erkennen, dass gerade die unnachgiebige Haltung, die damals vor allem von Karl- heinz Ritter und Gerard Batliner an den Tag gelegt wurde, die richtige Haltung war, um Schaden von Liechtenstein und nicht zuletzt von sei- ner monarchischen Staatsform abzuhalten. Mit dem glücklichen und friedlichen Abschluss der ausserordentli- chen Landtagssitzung vom späten Nachmittag des 28. Oktober 1992 war das «bewegte» Jahr 1992 jedoch noch nicht zu Ende. Es folgte zunächst der Abstimmungskampf für die EWR-Abstimmung vom 13. Dezember 1992, in dessen Rahmen Hans Brunhart sich neben vielen anderen enga- giert für eine Zustimmung zu diesem Vertrag einsetzte. Eine neuerlich dramatische Note erhielt dieser Abstimmungskampf durch das Schwei- zer Abstimmungsergebnis vom 6. Dezember 1992, mit dem die Schweiz 291 
Liechtenstein in bewegten Jahren
	        

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