Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

der Festlegung des Termins für die EWR-Volksabstimmung zu einem heftigen Konflikt zwischen dem Landesfürsten und der Regierung ein- schliesslich des Landtags gekommen. Dieses Ereignis ging als «Staats- krise» in die Annalen ein. Kurz danach folgten im Frühjahr 1993 regu- läre Landtagswahlen. Die VU, Mehrheitspartei zur Zeit der Auseinan- dersetzung mit dem Landesfürsten, trat mit dem amtierenden Regierungschef Hans Brunhart an, während die FBP den weitgehend unbekannten Markus Büchel als Regierungschef-Kandidaten ins Rennen schickte. Die VU verlor knapp zwei Prozent der Stimmen und blieb zwar stimmenstärkste, nicht aber mandatsstärkste Partei. Im Herbst 1993 kam es zu vorgezogenen Neuwahlen, da die FBP ihren eigenen Regierungschef Markus Büchel absetzen wollte und im Zuge dessen der Landesfürst auch den Landtag auflöste. Die FBP verlor knapp drei Pro- zent und die VU wurde wieder stärkste Partei.27 Die Wahlen 2005 fanden zwei Jahre nach der Verfassungsabstim- mung von 2003 statt. Die VU hatte zur Verfassungsinitiative des Fürs- tenhauses kritisch beziehungsweise ablehnend Stellung genommen und verlor nach dem bereits schlechten Resultat von 2001 weitere rund drei Prozent an Stimmen. Ob dies mit der Haltung zur Verfassungsinitiative zusammenhängt, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Gleichzeitig konnte die FL ihren Stimmenanteil von 8,8 auf 13,0 Prozent erhöhen, während die FBP gut 1 Prozent an Stimmen verlor. Das war aber nach vier Jahren Alleinregierung trotzdem noch ein sehr gutes Resultat für die FBP, und mit 48,7 Prozent der Stimmen trug sie weiterhin die Haupt- verantwortung in der Regierung unter Regierungschef Otmar Hasler, nunmehr in einer Koalition mit der 
VU. Mobilisierung, Marketing, Kampagnen Abnehmende Parteibindungen, eine zunehmend anonyme Wählerschaft, steigende Parteienkonkurrenz und zunehmende mediale Vielfalt stellen die Parteien vor Herausforderungen. Die folgenden Ausführungen basieren auf Beobachtungen, Gesprächen, Erinnerungswissen und sek- 255 
Parteien im Wandel 27Diese turbulente Zeit wurde unter anderem beleuchtet von Eugster, Die liechten- steinische Regierungskrise von 1993.
	        

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