Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

Bestmöglich Zukunft vorausahnen und planen Dennoch – Europa kann wesentlich mehr. Vor allem jenes Europa, das unseren christdemokratischen Vordenkern vorschwebte. Ein sicheres Europa, das seinen Bürgern nach innen und aussen Schutz bietet, aber zugleich für einen freien und fairen Handel eintritt, das integrierte Arbeitsmärkte und soziale Absicherung schafft, nachhaltige Umweltver- antwortung einmahnt und vorlebt. Ein Friedensprojekt, das den unruhi- gen Kontinent Europa einte und seit fast 70 Jahren demokratisch stabi- lisiert. De Gaulle, Schuman, Adenauer und viele andere grosse Staats- männer haben das erkannt. Wir sollten dies bewahren und entschlossen weiterentwickeln. «United in diversity» – in Vielfalt vereint – heisst das Europamotto. Europa lässt sich nicht auf eine Wirtschafts- und Währungsunion redu- zieren, weder in der medialen Berichterstattung noch in der Realpolitik. Europa ist vielmehr eine politische Union. Es ist daher notwendig, Europa wieder mehr als grosses Ganzes zu betrachten, das Verbindende über das Trennende zu stellen und das gemeinsame politische Handeln als Ausweg für die europäische Krise zu sehen. «Wir müssen Europa bestimmen, nicht erleiden» formulierte es Otto Habsburg einst. Damit Europa sich langfristig als Global Player behaupten kann, benötigen wir darüber hinaus auch eine vertiefte gemeinsame Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Nur durch diese kann die äussere Handlungsfähig- keit der EU weiter gestärkt werden. Europa darf nicht als Problem, sondern als Lösung für wesentliche Herausforderungen unserer Zukunft gesehen werden. Wer in der Politik richtig Mass an der Zukunft nimmt, der misst im europäischen Massstab und handelt in europäischen Kategorien. Die Welt am Beginn des 21. Jahrhunderts ist kein Streichelzoo. Der globale Wettbewerb um Wachs- tum und Wohlstand wird härter. Der Nationalstaat, der uns lange Zeit Schutz und Chancen gesichert hat, ist heute nicht mehr die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft. Ein starkes, vielfältiges und in Kernfragen geeintes Europa ist der richtige Weg. Aber dieses Europa ist keine Selbstverständlichkeit. Kritik ist gut, aber nicht ausreichend. Damit Europa in unserem Interesse mehr kann, müssen wir mehr Inte- resse an Europa haben und es aktiv mitgestalten. Europa neu denken, besser verstehen und richtig umsetzen: Das ist die beste Zukunftsversi- cherung für uns, die es gibt.111 
Europa – Schicksal und Chance
	        

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