1912 erstattete
Martin Hämmerle ein
ausführliches Gutachtenzu den Walker’schen Entwürfen (IV.), in dem er punktuell prozessökono- mische Kritik übte und betreffende Änderungen anregte. Eine
Zweitberatung der Entwürfe am
fürstlichen Appellationsge- richt in Wien fand am 11. April 1912 statt; sie lag somit zeitlich einge- schoben zwischen den Beratungen der zweiten ausserordentlichen Sieb- nerkommission vom 23. bis 28. Februar sowie den späteren Sitzungen dieser Siebnerkommission. An der Zweitberatung am Appellationsge- richt waren die Gerichtsräte Dr. Pfeiffer und Dr. Jahoda, der Hofrat von Hampe sowie Regierungschef In der Maur und Gustav Walker zugegen.5 Über die Ergebnisse dieser Sitzung am Appellationsgericht wurde ein Protokoll6 erstellt. Der Grossteil der Vorschläge der Siebnerkommission, die den Gegenstand der Beratungen bildeten, fand die Zustimmung der Teilnehmer an dieser Besprechung und alle Änderungen wurden ein- stimmig beschlossen.7 Spezifisch prozessökonomische Kritikpunkte wurden keine vorgebracht, weshalb die Zweitberatung am fürstlichen Appellationsgericht abgesehen vom Faktum ihres Stattfindens im Fol- genden ausser Betracht bleiben kann.8 Der
Bericht der zweiten Siebnerkommission (V.) an den liechten- steinischen Landtag im Jahre 1912 beendete als Schlusspunkt die diver- sen Beratungen der Walker’schen Entwürfe und somit auch die Ausar- beitung der liechtensteinischen Zivilprozessordnung. Der Bericht ent- schied abschliessend die noch offenen prozessökonomischen Fragen und betonte nochmals die besondere Prozessökonomie der neuen liechten- steinischen Zivilprozessordnung.355
§ 8 Ausarbeitung 1909 bis 1912 5LI LA RE 1912/114, Protokoll Appellationsgericht, 11. April 1912, S.1; LI LA RE 1912/114, Bericht Siebnerkommission, S.1. 6Siehe Quellen- und Materialienverzeichnis I./3./a) unter LI LA RE 1912/114, Pro- tokoll Appellationsgericht, 11. April 1912. 7LI LA RE 1912/114, Protokoll Appellationsgericht, 11. April 1912, S.1; vgl. LI LA RE 1912/114, Bericht Siebnerkommission, S.1. 8Siehe LI LA RE 1912/114, Protokoll Appellationsgericht, 11. April 1912, S.2–6.