Masterarbeit Beat Vogt
- Spiele.
- Weblogs (Blogs), die virtuelle Tagebücher darstellen und in die der Urheber (Blogger) persönliche
Gedanken und kommentierte Links zu besuchten Internetquellen festhält.
- Websites, die als Mittel zur Verzeichnung von und Zugriffspunkten zu anderen Anwendungen, In-
formationen, Daten oder Online-Publikationen, z.B. Suchdienste, Suchmaschinen und Clearinghouses,
Linksammlungen, Bookmarklisten, Bestandeskataloge, Portale, d.h. der Aufbereitung anderer Interne-
tinformationen dienen.
- Websites, die illegale, pornografische, obszöne, gewaltverherrlichende oder rassistische Inhalte ent-
halten oder die Rechte anderer verletzen.
- Websites, die ausschliesslich digitale Kameras (Webcams) enthalten, die regelmässig neue Bilder
aufladen.
Signori (2011, S. 12-14) prásentiert ein Bewertungsschema für Online-Publikationen. Dieses bietet
eine Hilfe für die Frage, ob eine Website in die Sammlung von Webarchiv Schweiz aufgenommen
werden soll oder nicht. Gute Anhaltspunkte für die LiLB kann auch das Dokument Aufnahmeprofil
KBG WebArchiv geben (vgl. Kantonsbibliothek Graubünden o J., S. 1-5).
Die Schweizerische Nationalbibliothek (2014a) stellt mehrere Merkblätter und Dokumente zum
Webarchiv online zur Verfügung.
Nicht zu unterschätzen ist der grosse Aufwand, der nötig ist, um von jedem Intemetseiten-Betreiber
das Einverständnis einzuholen, damit die Veröffentlichung geerntet und aufbewahrt werden kann.
Mögliche vertragliche Regelungen könnten gemäss Bundesamt für Kultur (2008, S. 39) den Samm-
lungsprozess erheblich vereinfachen.
Zudem ist zu bedenken, dass ein beträchtlicher finanzieller Mehrbedarf für die Webarchivierung, das
Sammeln und Erschliessen, notwendig 1st. Das Bundesamt für Kultur (2008, S. 40) beziffert die Kos-
ten der SNB für den neuen Leistungsauftrag mit 4,95 Millionen Franken.
22.6. Anschaffungspraxis von Nicht-Liechtensteinensien
22.6.1. Sammlungskonzept von Publikationen aus der Region
Die LiLB sammelt im Rahmen ihrer Ressourcen auch Publikationen aus den benachbarten Regionen,
die keine Liechtensteinensien sind. Es handelt sich um eine selektive systematische Sammlung aus-
lándischer Publikationen über Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Kultur sowie eine Auswahl an Bel-
letristik aus den an das FL angrenzenden Gebieten Vorarlberg, Kanton St. Gallen (insbesondere Re-
gion Werdenberg) sowie Graubünden (insbesondere Bündner Herrschaft). Hierfür besteht kein explizi-
ter Sammelauftrag von Seiten des Gesetzgebers. Daher hat die Sammlung dieser Medienwerke einen
untergeordneten Stellenwert, das heisst Prioritátsstufe vier („nice to have“).
°° Analog verfährt auch die KB St. Gallen (vgl. Bertelmann 2012, S. 23).
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