Volltext: Vorbereitungen zu einer Ausarbeitung des Sammelauftrages der Liechtensteinischen Landesbibliothek

Masterarbeit Beat Vogt 
  
denen Haushalten zu rekrutieren, die als Gewährspersonen in regelmässigen Abständen (z.B. alle zwei 
Monate) ihre gesammelten Medien der LiLB abgeben.” 
22.5.7. Sammeln von Online-Publikationen (Web-Archivierung) 
Landesbibliothekarin Barbara Vogt hat mitgeteilt, dass sie mit dem mittlerweile pensionierten Leiter 
des Liechtensteinischen Landesarchivs Paul Vogt abgeklärt hat, dass die Web-Archivierung für das FL 
unter der Federführung der LiLB in Angriff genommen werden sollte'?, Gemáss Barbara Vogt kommt 
für Liechtenstein ausschliesslich ein selektives Harvesting in Frage". Vor rund fünf Jahren hat die 
SNB ihre Bereitschaft angeboten, für Liechtenstein analog wie für die einzelnen Kantone die Web- 
Archivierung zu übernehmen (mündliche Auskunft von Barbara Vogt, 09.01.2014). 
2001 startete die SNB das Projekt e-Helvetica. Beim Aufbau der Sammlung wurde beschlossen, ver- 
schiedene Objekttypen zu sammeln. Heute besteht die Sammlung aus vier inhaltlich unterschiedlichen 
Sammlungsteilen (vgl. Schweizerische Nationalbibliothek 2014b): 
a) Digitale Hochschulschriften (Dissertationen und Habilitationen). 
b) Digitale Verlagspublikationen. 
c) Amtliche digitale Publikationen der Eidgenossenschaft. 
d) Landeskundlich relevante Websites (Webarchiv Schweiz). 
Die LiLB kónnte sich also beim Webarchiv Schweiz einklinken. Das Webarchiv Schweiz ist eine 
Sammlung von landeskundlich relevanten Websites (graue Online-Literatur der Schweiz). Es archi- 
viert dauerhaft das geistige Online-Kulturgut der Kantone und der Schweiz und stellt dieses zur Ver- 
fügung (vgl. Signor 2013, S. 4). 
Laut Kantonsbibliothek Graubünden (2012, S. 2) sieht das Zusammenarbeitsmodell beim. Webarchiv 
Schweiz vor, dass die KBs für das Ermitteln, Anmelden und Verzeichnen der Websites verantwortlich 
sind und die SNB für das Einsammeln, Erschliessen, Archivieren und Bereitstellen der Websites ver- 
  
?5 Ein Beispiel von einer solchen Praxis liefert die Stadt- und Kantonsbibliothek Zug: ..Die Sammlung der zuge- 
rischen Kleindruckschriften (Prospekte, Programme, Flugblátter etc.) 1st systematisch geordnet in einem separa- 
ten Katalog erschlossen. Seit 1982 sind in jeder Gemeinde Gewáhrsleute im Einsatz, die den laufenden Zugang 
sicherstellen. Die Sammlung umfasst ca. 1900 Themendossiers* (Bibliothek Zug 2014). 
^* Laut Bundesamt für Kultur (2008, S. 23) stellen sich den Museen, Bibliotheken und Archiven im digitalen 
Zeitalter Aufgaben, die im Verbund einfacher zu bewältigen sind. Dies widerspricht nach Ansicht des Verfassers 
der vorliegenden Arbeit nicht dem Umstand, dass eine der drei genannten Institutionen die Initiativ-Führung 
beim anstehenden Web-Archivierungs-Projekt für das FL übernimmt. 
?7 Signori (2011, S. 3) schreibt über das Web-Archiv Schweiz: „Die Anstrebung weitgehender Vollständigkeit 
beim Sammeln von Online-Publikationen ist 1m Gegensatz zum Sammeln von konventionellen Publikationen 
zum heutigen Zeitpunkt von vorneherein ausgeschlossen. [...] Eine sinnvolle Auswahl aus den vorhandenen 
Online-Publikationen, welche die Kantone, die Schweiz und spezielle Fachgebiete betreffen, muss demnach 
erfolgen. 
Die Sammlung von Webarchiv Schweiz setzt sich hauptsáchlich aus landeskundlich relevanten Web-sites der 
Schweiz zusammen. Es ist Aufgabe der Kantonsbibliotheken und der Spezialbibliotheken aus dem Angebot an 
grauer Online-Literatur ihrer Kantone und ihrer Fachgebiete eine sinnvolle und reprásentative Auswahl zu tref- 
fen“. 
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