Volltext: Vorbereitungen zu einer Ausarbeitung des Sammelauftrages der Liechtensteinischen Landesbibliothek

Masterarbeit Beat Vogt 
  
c) Drittens sind der Gebrauch existierender bibliothekarischer Techniken und das Generie- 
ren von Aufnahmen für das Suchen im Online-Katalog eine effiziente Methode, um einen 
Zugang zu den Ressourcen zu ermöglichen. 
Selbst wenn man mit Olsen in allen drei Punkten übereinstimmt (der Verfasser der vorliegenden Ar- 
beit bezweifelt die Gültigkeit des dritten Hauptgrundes aus der Erfahrung, dass Katalogisieren auf- 
wendig ist), wird schätzungsweise viel weniger als 1% des von Norwegens Internet-Domäne gesam- 
melten Materials je manuell katalogisiert und bibliografisch registriert (vgl. van Nuys et al. 2004, S. 6). 
Gemäss Phillips et al. (2004, S. 25) setzt man in Australien das aufwendige Katalogisieren der im Pro- 
jekt PANDORA gesammelten Web-Ressourcen fort. 
Lupovici (2006, S. 84) fasst Katalogisieren im Web-Kontext als Spezifizieren der digitalen Dokumen- 
terstellung und Ressourcen-Analyse während der Input-Phase, einschliesslich der Crawler- 
Anweisungen und der Interaktion mit den Web-Produzenten, zusammen. 
16. Landes- bzw. Regionalbibliotheken 
16.1. Landes- bzw. Regionalbibliotheken in Deutschland 
Ein paar Gesichtspunkte der Regionalbibliotheken sollen hier noch behandelt werden. Denn z.B. in der 
Zeit zwischen 1920 und dem Zweiten Weltkrieg haben gerade die Landesbibliotheken das deutsche 
Bibliothekswesen bedeutend mitgeprägt (vgl. Hellfaier 2009, S. 30). Dennoch rangieren in den staatli- 
chen Hierarchien die Landesbibliotheken, die für einzelne Regionen des Gesamtstaates zuständig sind, 
unterhalb der grossen National- und Staatsbibliotheken. Die Regionalbibliotheken bilden in Deutsch- 
land kein flächendeckendes Netz aus gleichartigen Teilen (vgl. Dorfmüller et al. 1997, S. 117). 
In Deutschland sind Landesbibliographien normalerweise Dienstaufgabe der Landesbibliotheken (vgl. 
Syré 2000, S. 78). Als LB hat z.B. die Bayerische Staatsbibliothek das bayerische Pflichtablieferungs- 
gesetz zu vollziehen und darüber hinaus Schrifttum aus und über Bayern zu sammeln und zu doku- 
mentieren (vgl. Mai 1995, S. 53). Gemäss Hellfaier (2009, S. 30-31) ist die Pflege von Nachlässen 
und Sammlungen von Autographen von Persönlichkeiten, die in einer bestimmten Beziehung zur Re- 
gion stehen, eine Kernaufgabe von Landesbibliotheken. Er erwähnt mehrere Aufsätze über Aufgaben 
der Landesbibliotheken. In diesen Beiträgen ist u.a. vom Bildungsauftrag wie auch vom Sammeln der 
in der Region erscheinenden Publikationen bzw. der die Region thematisch behandelnden Publikatio- 
nen und deren Verzeichnung die Rede. Hellfaier (2009, S. 35—37) setzt sich kritisch mit den Landes- 
bibliotheken gemäss Bibliotheksplan '73 auseinander. 
Schneider (2000, S. 72-73) nennt drei besondere Aufgabenbereiche für Regionalbibliotheken gemáss 
dem Strukturpapier Bibliotheken '95 der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände: 
* Die Verantwortung für die Pflege und Ergáünzung des historischen Bestandes als Quellenmate- 
rial für die Forschung auf regionaler, nationaler und oftmals auch internationaler Ebene. 
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