Masterarbeit Beat Vogt
Poynder (2004, S. 28) berichtet, dass die BL Webarchivierung von Websites, die bereits verschwun-
den sind, mit Hilfe einer Non-Profit-Organisation vornimmt. Ferner betont er, dass Aktivitäten der
Webarchivierung vóllig auf Frerwilligkeit beruhen und so vom Wohlwollen der Rechtseigentümer
abhängig sind.
Laut Mason (2007, S. 203) erfordert das Sammeln digitaler Publikationen Auswahlkriterien. Es gilt zu
bedenken und zu entscheiden, welches Material, welche Standards und welche Tools für die Samm-
lung geeignet sind.
Wiggins (2006, S. 72) beschreibt die Web-Archivierung im Jahr 2006 in verschiedenen Ländern: 16
Nationen sammeln durch Harvesting”, 14 durch Abgabe und sieben auf andere Weise, z.B. Download,
freiwillige Abgabe, Erwerbung oder Schenkung. Diese IFLA-Übersicht berichtet auch über die Häu-
figkeit der Web-Archivierung sowie Selektionskriterien. Knutsen (2005, S. 6) überblickt die Web-
Archivierung in fünf nordischen Lándern. Cantello et al. (2008, S. 1-19) erklären, wie die sich rasch
ändernden Web-Inhalte, welche von den Websites der kanadischen Regierung publiziert werden, von
der Organisation Library and Archives Canada archiviert werden.
Über das Projekt TEL für das Sammeln digitaler Publikationen von NBs informiert van Trier (2002,
S.2).
Schostag et al. (2012, S. 116 und 120) heben hervor, dass sich mehrere Lánder, so etwa Dánemark,
Ósterreich und Frankreich, intensiv miteinander über das Thema Webarchivierung austauschen. Ge-
meinsam versucht man, sich den grossen Herausforderungen wie Videos von YouTube oder Social
Media, z.B. Facebook Profile von Politikern, insbesondere bei Wahlen, zu stellen. Sálzer (2012a, S. 27)
schildert einige Fragen und Herausforderungen, mit denen das Deutsche Musikarchiv wegen des 2006
auf Musik-Netzpublikationen ausgeweiteten Sammelauftrages sich auseinanderzusetzen hat.
Van Nuys et al. (2004, S. 3-4) erwáhnen, wie die norwegische NB versucht, Materialien des Deep
Webs (z.B. Internetzeitungen, interaktive Medien, Streaming-Medien und Dokumente von Web-
Kameras u.a.) zu sammeln.
Hielmcrone (2008, S. 3-6) ermahnt, dass der Datenschutz auch bei der Archivierung von elektroni-
schen Dokumenten gewährleistet sein muss. Dennoch sollen Bibliotheken und Archive das Recht
des Sammelns zur Aufbewahrung des elektronischen kulturellen Erbes haben, so wie dies in Däne-
mark der Fall ist. Laut Schostag et al. (2012, S. 110) ist in Dänemark nur der öffentlich zugängliche
Teil des Internets durch das Gesetz abgedeckt.
Rustad (2005, S. 3) und Wiggins (2006, S. 73) behandeln das Web-Harvesting in Norwegen. Van
Nuys et al. (2004, S. 3) nennen folgende Gründe für Norwegens vollumfángliches Sammeln der natio-
nalen digitalen Dokumente:
?* Neuseeland (vgl. Mason 2007, S. 207—208), Dánemark und Australien archivieren das nationale Web selektiv,
während sich Schweden, Island und Finnland für eine vollständige Web-Archivierung ihrer Domäne entschieden
haben (vgl. van Nuys et al. 2004, S. 2). Auch Frankreich und Norwegen betreiben eine vollständige Web-
Archivierung (vgl. Simes et al. 2009, S. 130).
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