Volltext: Vorbereitungen zu einer Ausarbeitung des Sammelauftrages der Liechtensteinischen Landesbibliothek

Masterarbeit Beat Vogt 
  
nennt einige Konvergenzbereiche von SNB und Nationalarchiv, so etwa im Bereich der Konservie- 
rung und Restaurierung sowie Öffnung hin zu und Umgang mit multimedialer Informationstechnik. 
9.3. Langzeiterhaltung 
Goodrow (1996, S. 7) hält das Sammeln für die Ewigkeit für fragwürdig: 
„Und obwohl die Welt von globaler Überbevölkerung und unaufhaltsam wachsenden Bergen von 
Zivilisationsmüll bedroht ist, wird die Übertextualisierung unserer Medienkultur und die Überfül- 
lung unserer Bibliotheken, Archive und Kunstdepots weiterhin verharmlost. Trotz der naturgege- 
benen Tatsache, dass alle Lebewesen irgendwann sterben, sind Statistiken und vor allem kulturhis- 
torische Produkte (u.a. Kunstwerke, Dokumente und Bücher) zur staubigen Unvergánglichkeit 
verdammt". 
Nichtsdestotrotz hat eine NB die Langzeitarchivierung für analoge und digitale Dokumente? zu ge- 
wáhrleisten (vgl. IFLA 2000). Die UNESCO hat in ihrer Generalversammlung 2003 die ,,Charter on 
the Preservation of the Digital Heritage” (Kozlova 2011b, S. 153) angenommen. Dugall (2010, S. 25- 
26) unterstreicht die Wichtigkeit des Sammelns von Papierdrucken, da nur das physische Objekt letzt- 
lich ein hohes Mass für die Sicherheit an Authentizität und Originalität biete. Die damit verbundene 
Bestandeserhaltung erfüllen die betreffenden Bibliotheken bei Papierausgaben mittels aufwendiger 
Verfahren wie Verfilmung, Papierentsäuerung, Restaurierung, Digitalisierung und eingeschränkter 
Nutzung (vgl. Beger 2000, S. 51). 
Die Langzeitarchivierung von audiovisuellem Kulturgut ist aufwendig und kostspielig (vgl. Riva 1995, 
S. 271). Valberg (2004, S. 159) berichtet von der Langzeitarchivierung der Norwegischen Musik- 
sammlung in Rana, 1 000 Kilometer nórdlich von Oslo gelegen. 
Die digitale Langzeitarchivierung stellt eine grosse technologische Herausforderung dar, mit der alle 
Webarchive zu kámpfen haben. Die DNB versucht mit zahlreichen Partnern sich dieser Problematik 
zu stellen (vgl. Erler 2012, S. 17). 
  
1^ Man versteht unter einem digitalen Langzeitarchiv eine Organisation, die die Verantwortung für den Langzeit- 
erhalt und die Langzeitverfügbarkeit digitaler Objekte sowie für ihre Interpretierbarkeit zum Zwecke der Nut- 
zung durch eine bestimmte Zielgruppe übernommen hat. ,,Langzeitarchivierung bedeutet nicht nur die physische 
Speicherung von Daten, sondern vielmehr die Erhaltung der langfristigen Nutzbarkeit der Daten. Damit ist ge- 
meint, dass die Daten korrekt interpretierbar und authentisch bleiben. Nutzerinnen und Nutzer müssen sich da- 
rauf verlassen kónnen, dass die Daten unverándert und korrekt sind. Denn technischer Fortschritt und der damit 
einhergehende Wandel von Datentrágern, Hard- und Software etc. erfordern andere Erhaltungsmassnahmen als 
es bei analogen Daten der Fall ist. Auch Datenformate ándern sich im Laufe der Zeit. Bei der Erhaltung digitaler 
Daten spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die jeweils miteinander verknüpft sind. Das bedeutet, verschie- 
dene Komponenten entscheiden darüber, ob ein digitales Objekt in Zukunft nicht nur lesbar, sondern auch kor- 
rekt interpretierbar bleibt? (Schumann et al. 2013, S. 313-314). Eine gute Übersicht über die verschiedenen As- 
pekte der digitalen Langzeitarchivierung bietet das nestor-Handbuch: 
http://www.nestor.sub.uni-goettingen.de/handbuch/index.php (vgl. Schumann et al. 2013, S. 314-315). 
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