Masterarbeit Beat Vogt
In den meisten der untersuchten Bibliotheken können Benutzer zumindest einen Teil der gesammelten
Exemplare ausleihen. Es gibt in ein paar Bibliotheken gar keine Ausleihmöglichkeiten, bloss die Nut-
zung vor Ort. Inbesondere ältere Werke sowie Periodika werden nicht ausgeliehen (z.B. SNB).
Nur eine kleine Minderheit der untersuchten Bibliotheken baut Reserven mit mehreren Exemplaren
einer Publikation auf: Die Vorarlberger LB hat als Obergrenze drei Exemplare pro Publikation, die
KB Graubünden ein Exemplar. Die LiLB schert mit ihrer Dublettensammelpraxis von bis zu 30
Exemplaren aus.
Rund zwei Drittel der befragten Bibliotheken geben an, dass sie alle Neueingänge erschliessen. Rund
ein Drittel der befragten Bibliotheken räumt ein, dass sie Plakate nicht erschlossen haben.
Sieben Bibliotheken haben geantwortet, dass sie die an ihr Territorium angrenzenden Gebiete beson-
ders behandeln. Bloss zwei Bibliotheken haben die Frage explizit verneint. Auffallend ist, dass vor
allem Bibliotheken 1m deutschsprachigen Raum Publikationen aus bzw. über die Nachbarschaft in
ihrer Sammelpraxis besonders berücksichtigen.
Der Grossteil der untersuchten Bibliotheken betreibt ein selektives Web-Harvesting, so etwa die
Schweizer Bibliotheken und die DNB. Dagegen streben die ÖNB, die NBs von Dänemark und Island
ein vollständiges Web-Harvesting an, bei denen eine ganze Domäne, z.B. .at für Österreich, jährlich in
vier Crawls gesammelt wird. Ein vollständiges Web-Harvesting in der ÖNB schliesst ein zusätzliches
selektives Harvesting (z.B. von Websites nationaler und regionaler Medien, Verwaltung und Behörden,
Wissenschaft und Universitäten, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und gewissen Autoren) sowie ein
Event-Harvesting bei speziellen Anlässen und Grossereignissen (wie z.B. Nationalratswahlen, Bun-
despräsidentenwahlen, Olympischen Spielen oder Fussballeuropameisterschaft) nicht aus.
25. Resümee aus der konzeptionellen Grundlegung des Liechtensteinensien-Sammelauftrages
der Liechtensteinischen Landesbibliothek
Ein zentrales Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine systematische und nachvollziehbare Ausarbeitung
eines Liechtensteinensien-Sammelkonzeptes. Mit der Auflistung der einzelnen Medienkategorien un-
ter Jeweils einer der fünf verschiedenen Prioritäten ist ersichtlich, wie ich die einzelnen Medienkatego-
rien in Bezug auf die Liechtensteinensien-Sammlung gewichtet habe.
Für eine bessere Übersichtlichkeit und rasche praktische Handhabung wäre eine grafische Darstellung
für einzelne Medientypen vorteilhaft. Im nachstehenden Beispiel aus dem Bereich Belletristik (Bücher,
Hörbücher und E-Books) zeige ich auf, wie dies erfolgen könnte.
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