1998
dem Hausrat der Rückkehrer haben durch die enormen
Zoll-Probleme die Grenze der Belastbarkeit erreicht.
Kein Durchkommen nach Sarajevo
Der letzte Lebensmitteltransport nach Sarajevo ist nach
einer über dreiwöchigen Odyssee wieder in Liechtenstein
eingetroffen. Dieser unschöne Abschluss der Bosnien-Akti-
on hat uns zwar viel Nerven gekostet und schlaflose Näch-
te beschert, aber es war auch der einzige LKW, von den
über 170 die wir nach Ex-Jugoslawien brachten, der nicht
am Bestimmungsort ankam. Bis sich die Situation spürbar
verbessert, beliefern wir nur noch Kroatien, wo noch viele
bosnische Flüchtlinge auf ihre Rückkehr warten.
LIHGA: Für Menschenrechte
Vom 5. September bis 13. September war LIHGA-Zeit. Die
Caritas Liechtenstein, das Liechtensteinische Rote Kreuz
und das Hilfswerk Liechtenstein haben wieder zu einer
gemeinsamen Hilfsaktion für benachteiligte Mitmen-
schen aufgerufen. Mehrere liechtensteinische Organisa-
tionen haben sich bereit erklärt, für die Projekte der drei
verantwortlichen Organisationen einzustehen. Unter
dem Motto „Kinderrechte-Menschenrechte, alle Kinder
sind gleich“ machten wir auf die verschiedenen Nöte der
Kinder-Projekte aufmerksam, für die wir uns während
des Jahres einsetzen werden. Das freundschaftliche Mit-
einander am LIHGA-Stand war wieder sehr erfreulich.
Vom 19. April bis 7. Mai besuchte Inge Büchel anlässlich
eines Indienbesuches die verschiedensten Projekte, die
schon seit Jahren in verschiedenen Staaten Indiens vom
Hilfswerk Liechtenstein unterstützt werden. Das Pries-
Ein Bild, das für sich spricht ...
terseminar in Tamil Nadu, für dessen Grundstückkauf
das Hilfswerk Liechtenstein 1995 aufkam, hat auf die Be-
sucherin einen tiefen Eindruck gemacht.
Hilfswerk-Liechtenstein-Reise nach
Ungarn
Das vergangene Vereinsjahr stand ganz unter dem Ein-
fluss unseres zehnjährigen Jubiläums. Wie ein roter Fa-
den zog sich dieser Geburtstag durch das ganze Jahr und
verband unsere vereinsinternen Aktivitäten mit den Ak-
tionen für die breitere Öffentlichkeit. Wir waren uns des-
sen bewusst, dass wir unseren Vereinsmitgliedern und
Gästen etwas Besonderes anbieten wollten. Die Anstren-
gungen der vielen Helferinnen und Helfer haben sich
gelohnt. So waren die verschiedenen Aktivitäten, die wir
durch das Jahr hindurch organisierten, ein voller Erfolg.
Auf der Ungarn-Reise im Juni lernten die Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter zwei Partnerorganisationen kennen,
mit denen uns schon seit Jahren eine gute Zusammenar-
seit verbindet. Die Kolpingwerke in Gyöngyös oder Kol-
pingfamilie, wie sie sich nennen, kümmern sich um arme
und benachteiligte Mitmenschen auch über die ungari-
sche Landesgrenze hinaus. Die Caritas Betania in Buda-
pest bemüht sich, dass die Kochtöpfe in verschiedenen
Hungerküchen nicht leer werden. Sie kümmert sich aber
auch um alte, kranke und schwache Menschen und rich-
tet Familienpakete zusammen. Der Empfang bei beiden
Organisationen war überaus herzlich. Sie scheuten keine
Mühe, uns einen erlebnisreichen Aufenthalt zu gestalten.
Das Abendessen im Innenhof der Kolpinggebäude mit
der Orchesteraufführung unter fre Ein Bild, das für sich
spricht ... iem Himmel war grossartig. Ebenso besuchten
wir das Kinderheim Gyermekvaros in Miskolc, Ungarn,
das wir seit längerem mit Bekleidung und Lebensmitteln
unterstützen. Die dort betreuten über 200 Kinder drück-
ten ihre Dankbarkeit für die erhaltene Hilfeleistung
durch musikalische und Tanzdarbietungen aus.