Volltext: Vom Glück, teilen zu können

1989 
dritten seit 1985) in die wiederhergestellten Räumlichkeiten 
in Triesen nach dem Brand geholfen haben, an die ungewöhn- 
lich kooperierende Gemeinde Triesen und alle anderen Helfer 
ID. Erbprinzessin Marie nahm nun die Einladung ans Mi 
krofon wahr und dankte in warmherzigen und sehr persönli- 
chen Worten für die Einladung und für alles, was das Hilfs- 
werk leistete und leistet. Am eigenen Leibe habe sie erfahren, 
was es heisse, in der Not unerwartete Hilfe mitfühlender Men- 
schen aus der Fremde entgegen nehmen zu dürfen. In Erinne 
rung an ihre Namenspatronin Maria unterstrich sie, dass die 
ses Unternehmen von Anfang an wohl unter dem besonderen 
Schutz der Gottesmutter gestanden habe und dies so geblieben 
sei. Nachdem sie das Hilfswerk näher kennen gelernt habe, sei 
sie fassungslos über dessen Umfang gewesen und beeindruckt 
davon, wie sehr es Hand und Fuss habe, so dass sie voll und mil 
ganzem Herzen dahinter stehe. Anhand einer kleinen Bege- 
benheit verdeutlichte sie die Übereinstimmung des Gedankens 
des Gebens mit dem des Christentums und las ein Gebet von 
Mutter Theresa vor, das zu dieser Situation passe und dank 
der grossen moralischen Autorität dieser katholischen Or 
densschwester in besonderer Weise zum Nachdenken anrege. 
Nach weiteren musikalischen Darbietungen, verschiedenen 
Trachtentänzen der 92 Mitwirkenden, vor allem Kinder, be- 
gleitet von Charly Roncat auf der Handorgel, gab Inge Büchel 
wieder Informationen über das Hilfswerk seit seinen Anfän- 
gen als Polenhilfe über die Arbeit der Sammelstelle Triesen 
und nochmaligem Dank, auch an die Landjugend Buchs und 
die Triesner Musikanten bis zur Verlesung eines als heraus: 
ragendes Beispiel geltenden jüngsten Dankschreibens vom 
Rektor des Zentrums für theologische Studien im polnischen 
Suwalki, einer Stadt nahe der Grenze zur Sowjetunion mit 
vielen Notleidenden. Der Schreiber des Briefes, Pfarrer Jerzy 
Zawatzki, brachte darin tiefste Dankbarkeit und fast ungläu- 
biges Staunen über die aus Liechtenstein kommende Hilfe 
zum Ausdruck, verbunden mit dem Versprechen, von nun an 
regelmässig zu bestimmten Tagen des Monats Dankmessen für 
die liechtensteinischen Wohltäter zu lesen. Eine Erfahrung, 
wie sie die ob dieser Dankbarkeit innerlich bewegten Mitglie- 
der des HWL übrigens, wie wir erfuhren, nicht zum ersten Mal 
gemacht haben. 
In gemütlichem Beisammensein mit vielen angeregten Dis- 
kussionen ging der Abend zu Ende. Zahlreiche Besucher er 
warben Exemplare der geschmackvollen Kondolenzkarten und 
liessen sich über Einzelheiten dieses Hilfswerks orientieren 
und wo man Kleidung, Schuhe, Lebensmittel und Geldspenden 
abgeben könne. 
Mit dem so erfolgreich verlaufenen Abend konnte der Vor- 
stand des HWL die beglückende Erfahrung nach Hause mit- 
nehmen, dass das Hilfswerk Liechtenstein sich seinen festen 
Platz in den Herzen‘ der mitfühlenden Bevölkerung unseres 
Landes bereits erobert hat und damit aus dem, was unseren 
Staat auch ausmacht, nicht mehr wegzudenken ist. Wie aus 
Gesprächen erkennbar wurde, ist diese Erfahrung auch für 
unsere Politiker, gleich welcher Partei, respektheischend, ent- 
spricht sie doch dem erklärten Ziel von weniger Staat und mehr 
Eigenverantwortlichkeit, Es macht Hoffnung und spricht für 
unsere Gesellschaft, dass sie noch heute diese Kraft aufbringt. 
die dem Geist der Gründer unseres Staatswesens würdig wird. 
[Henning v. Vogelsang im „Liechtensteiner Vaterland“
	        

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