2009
Ein Dankesbrief erreichte uns von den Menschen aus
dem Tageszentrum für Betagte „Sfintul Petru‘“
Die Suppenküche in Grigorauca ist seit 2006 in Betrieb.
98 Kinder aus armen Familien des Dorfes werden mit ge-
sunder, vollwertiger Ernährung versorgt. Dies sind Pro-
jekte, die von Pro Umanitas betreut werden.
Die Leiterin von Concordia in Moldawien berichtete
uns aus dem „Dorf der Vergessenen“, wo sie mit ihren
Helferinnen und Helfer Überlebenspakete an alte Men-
schen überreichte:
Das Dorf Sinesti liegt am Ende eines kargen Tales: Bis
zur nächsten befestigten Strasse sind es fünfzehn Kilometer.
Knietiefer Schlamm überall. Tausend Menschen leben noch
dort, mehr als die Hälfte davon sind alt und krank. Ihre Lehm-
häuser zerfallen, weil sie kein Geld, keine Kraft und keine Hil-
fe haben, um sie zu reparieren. Wasser gibt es nur am Dorf-
brunnen. Ins grosse Schulgebäude, wo vor zehn Jahren noch
vierhundert Kinder unterrichtet wurden, kommen jetzt noch
hundert. Die Leiterin kämpft darum, dass die Schule nicht ge-
schlossen wird, Geheizt werden kann nicht mehr, weil die Ge-
meinde keine Steuereinnahmen hat. Die meisten jungen Leute
gehen weg, es gibt keine Arbeitsplätze, keinen Handwerksbe-
trieb, keine Kirche, kein Gasthaus, Die wenigen, die geblieben
sind, fristen ihr Dasein als Schafhirten,
Eugenia, eine junge Frau mit drei kleinen Kindern, haben
wir besucht. Zwei Schafe besitzt sie, davon kann sie ihre Kinder
kaum ernähren. Die Kleinen frieren und hungern, Eugen, eines
ihrer Kinder, sitzt hinter dem kalten Herd. Brot und Schokola-
de, die wir mitbrachten, hat er gierig gegessen und ein Stück
davon unter der Decke versteckt. Eugenia, die Mutter, frag-
te nach Arbeit und zeigte uns ihre kräftigen Hände. Sie will
nicht weggehen, sie möchte im Dorf bleiben, bei ihren Kindern.
Der Gemeindesaal wird schon lange nicht mehr genutzt. Dort
werden wir eine Suppenküche einrichten. Eugenia erhält eine
Ausbildung und soll die Leitung übernehmen. Zwanzig junge
Helfer haben sich gemeldet. Sie werden die Suppe austeilen
und bei den alten Leuten zuhause Hilfsdienste leisten. Dabei
lernen sie Altenpflege und Nachbarschaftshilfe, aber vor allem
auch, wie man sich selbst hilft. Wenn der Einsatz der Jungen
zunimmt und sie weiterhin arbeiten wollen, werden wir mit
ihnen neue Werke gründen. Sie können zu Kleinunternehmern
werden. Und das „vergessene Dorf“ wird aufleben.
Viele Tonnen Konserven (ein Geschenk der Firma Hil-
cona) und Bekleidung vom Hilfswerk Liechtenstein wur-
den an 25 Suppenküchen der Hilfsorganisation Concordia
von Pater Sporschill und an die Stadt der Kinder verteilt.
Ebenfalls konnten wir mit einem finanziellen Beitrag hel-
fen. So dürfen wir mithelfen, dass im „Dorf der Vergesse-
nen“ Hoffnung aufkommt.