BESTEUERUNG VON NATÜRLICHEN PERSONEN IM FL
7 iu HOCHSCHULE Vermégens- und Erwerbssteuer/Simulation Flat-Rate-Tax
LIECHTENSTEIN
Diese Arbeit möchte lediglich verschiedene Szenarien simulieren, losgelöst
von den gesellschaftspolitischen Problemen, die eine Steuerreform mit
sich bringen würde. Sie schliesst die Schwierigkeiten einer politischen
Umsetzung einer Steuerreform aus.
1.4 Definition und Zweck der Steuern
Steuern sind auferlegte Zwangsabgaben von Öffentlichen Gebietskörper-
schaften (Staat, Gemeinde, Kantone, Länder), welche der Bürger ohne
Anspruch auf eine direkte Gegenleistung zu bezahlen hat.‘ Die Steuern
haben zwei wesentliche Funktionen. Sie dienen den Gebietskörperschaften
als fiskalische Einnahmengewinnung. Zudem sind sie ein wirksames Mittel
für die Wirtschafts- und Sozialpolitik. In diesem Sinne können sie Len-
kungszweck oder einen Umverteilungszweck haben.’ Ein bestimmtes
Verhalten der Steuerpflichtigen soll mit dem Lenkungszweck erreicht wer-
den. Eine Nikotinsteuer beispielsweise wird eingeführt um eine Reduktion
der Raucher zu erreichen und somit die Gesundheitsschäden zu verhin-
dern. Der Umverteilungszweck ist nach liberalem Gedankengut ein
Grundsatz der Lastenausteilung. Die Bürger sollen nach individueller Leis-
tungsfáhigkeit Beiträge zur Gemeinschaft leisten. Gemäss der
egalitaristischen Auffassung ist das Hauptproblem nicht die Lastenaustei-
lung, sondern die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen.
Nach Adam Smith sollen Steuern bestimmte Steuergrundsátze haben:?
Gleichmássigkeit Steuern sollen im Verhältnis zur Leistungsfahigkeit
stehen
Bestimmtheit Steuerforderung muss eindeutig festgelegt sein
Bequemlichkeit Erfülung der Steuerforderung muss erleichtert wer-
den
Billigkeit Erhebungskosten sollen móglichst gering sein
! ygl. Bertelsmann (1989), S. 396
? Vgl. Homburg (2007), S. 5 f.
? Vgl. Bertelsmann (1989), S. 396
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