Volltext: Ferdinand Nigg (1865-1949) in feinen Facetten

und in Rilkes Marien-Leben?, geschrieben 1912: 
(aus: Geburt Mariae) 
O was muss es die Engel gekostet haben, 
nicht aufzusingen plötzlich, wie man aufweint, 
(...) 
und in Die Darstellung Mariae im Tempel: 
Um zu begreifen, wie sie damals war, 
musst du dich erst an eine Stelle rufen, 
wo Säulen in dir wirken; wo du Stufen 
nachfühlen kannst; wo Bogen voll Gefahr 
den Abgrund eines Raumes überbrücken, 
der in dir blieb (...) 
und in Mariae Verkündigung 
Nicht dass ein Engel eintrat (das erkenn), 
erschreckte sie. (...) 
sie ahnte kaum, dass dieser Aufenthalt 
mühsam für Engel ist. (0 wenn wir wüssten 
wie rein sie war. Hat eine Hirschkuh nicht, 
die, liegend, einmal sie im Wald eräugte, 
sich so in sie versehn, dass sich in Ihr, 
ganz ohne Paarigen, das Einhorn zeugte, 
das Tier aus Licht, das reine Tier ——_- 
Nicht, dass er eintrat, aber dass er dicht, 
der Engel, eines Jünglings Angesicht 
so zu Ihr neigte; dass sein Blick und der, 
mit dem sie aufsah, so zusammenschlugen 
als wäre draussen plötzlich alles leer 
und, was Millionen schauten, trieben, trugen, 
hineingedrängt in sie: nur sie und er; 
Das «Marienleben» nach Gedichten von Rainer Maria Rilke wurde vom Komponisten Paul Hindemith 
(1895-1965) in einer ersten Fassung 1917 vertont.
	        

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