7 LI LA RE 1917/2116: Dr. Martin Ritter,
Innsbruck, Streit um seine Zuständigkeit
1ach Liechtenstein und Einbürgerung;
LLLA RE 1915/1484: Dr. Martin Ritter,
Advokat, Innsbruck, Nichtanerkennung
seiner Kinder als liechtensteinische
Staatsangehörige; Vgl. auch: Rupert
Quaderer: Ritter, Martin.
n: HLFL. Vaduz, Zürich 2012.
‘JLA RE 1917/2116: Dr. Martin Ritter,
nnsbruck, Streit um seine Zuständigkeit
ıach Liechtenstein und Einbürgerung.
Zur politischen Rolle von Martin Ritter
1918 siehe Rupert Quaderer:
Jer 7. November 1918, Staatsstreich
- Putsch — Revolution oder politisches
‚pektakel in Liechtenstein? In: JBL,
Bd. 93. Vaduz 1995, 5. 187-216.
7 Ebd,
75 GATb A HA 10: Schreiben von Josef
Gassner an die Gemeindevorstehung
friesenberg, 1. Juli 1918,
vx
vergeblich um eine Stelle als Landrichter in Vaduz bemüht. 1903 und 1917
stellte er Gesuche um eine Anstellung im Dienste des Fürsten. Diese Gesuche
wurden jedoch auf Anraten der Landesverweser Karl von In der Maur
beziehungsweise Leopold von Imhof abgelehnt. Im Jahr 1915 verweigerte
die Regierung in Vaduz seinen Kindern Fritz, Margaretha und Christina
die Anerkennung als liechtensteinische Staatsbürger.”!
Gegen den Willen des Landesverwesers von Imhof erhielt Martin
Ritter mitsamt seiner Familie im Jahr 1917 wieder das liechtensteinische
Staatsbürgerrecht. Sein Gesuch vom 7. Juli 1917 an den Fürsten wurde
am 1. September 1917 positiv beantwortet. Die Gemeindeversammlung
in Mauren nahm am 21. Oktober 1917 die Familie Ritter einstimmig als
3ürger von Mauren auf.?”?
Bald darauf spielte Martin Ritter eine wichtige politische Rolle in
Liechtenstein. Zusammen mit Wilhelm Beck und Friedrich Walser berei-
cete er den Sturz des Landesverwesers Leopold von Imhof vor, der in der
Landtagssitzung vom 7. November 1918 beschlossen wurde. Ritter wurde
Vorsitzender des provisorischen Vollzugsausschusses, der am Ende des
Ersten Weltkriegs kurzzeitig Liechtenstein regierte. Die Absetzung des
Landesverwesers von Imhof erfolgte gegen den Willen des Fürsten, zudem
anter Missachtung der Verfassung, und sorgte für entsprechend Streit in
Liechtenstein. Prinz Karl von Liechtenstein, der zur Konfliktschlichtung
von Wien nach Vaduz reiste, übernahm schliesslich am 13. Dezember 1918
als neuer Landesverweser die Regierungsgewalt in Liechtenstein. Martin
Ritter schied dadurch bereits nach einem Monat wieder aus der Politik aus
und kehrte nach Innsbruck -zurück.?”®
Martin Ritter hatte um Rückbürgerung in Liechtenstein angesucht,
weil er eine neue Lebensperspektive und Aufgabe im Fürstentum suchte.
Politisch umstritten, war er im November 1918 Mitglied des Vollzugs-
ausschusses in Vaduz, der Abänderungen der bestehenden Verfassung
anstrebte. So sollten alle Beamten des Landes liechtensteinische Staats-
bürger sein, ebenso der Landesverweser als Vorsitzender der Regierung.
Martin Ritters Einbürgerung 1917 hatte sein politisches Engagement erst
möglich gemacht.?*
Josef Gassner in Triesenberg
Josef Gassner (1858-1929) aus Triesenberg war der Sohn des Lehrers und
Organisten Johann Gottlieb Gassner. Er gab 1885 seine liechtensteinische
Staatsbürgerschaft auf, «weil er in Liechtenstein keine seiner Vorbildung
antsprechende Bestallung erhalten konnte und daher die österreichische
Staatsbürgerschaft zu erwerben sich gezwungen sah.»”> Folglich wanderte
Gassner nach Abschluss seiner vom Fürsten mitfinanzierten Ausbildung nach
Österreich aus. Gassner hatte zuvor klassische Sprachen und Germanistik
in Innsbruck und in Wien studiert und zudem das Lehrerpatent für
fe