% |] LA RE 1880/784: Armenspende, LI LA
RE 1882/59: Beitrag für Schellenberger
Kirche.
37 || LA RE 1887/208: Wiedereinbürgerung
von Lilla Deichmann in Liechtenstein.
3 GASb Jahresrechnung 1888. Die 8'000
Mark entsprachen 4'715 Gulden und 30
Kreuzer ö.W., was einem knappen Viertel
der Gesamteinnahmen der Gemeinde
{21'271 Gulden und 63 Kreuzer ö.W.)
entsprach.
39 || LA RE 1888/1368: Legat von Lilla Deich-
mann für die Gemeinde Schelienberg.
%0 GASb B 89: Gemeinderatsprotokolle,
Buch |, 1879-1906,
1 } andesverweser von In der Maur bemerk-
te am 2. März 1887, dass Lilla Deich-
manns Wiedereinbürgerung nur Vorteile für
das Land brächte. Ausserdem würde die
Witwe niemandem zur Last fallen.
'] LA RE 1887/208: Wiedereinbürgerung
von Lilla Deichmann in Liechtenstein.
%2 Maximilian von Deichmann: Familienge-
schichte derer «von Deichmann»
Ms. Schaan 2009.
Mitteilung Dieter von Deichmanns an
den Autor, 1. Juli 2011,
LILA RE 1878/1199: Lilla Deichmann‘
Aufnahme in den liechtensteinischen
Staatsverband.
5 Siehe das folgende Kap. 8.7: Rückbürge
/unaden
Währung für die Vergrösserung der dortigen Pfarrkirche.?° Nach kurzzei-
tiger Ausbürgerung und Rückkehr nach Deutschland wurde Deichmann
1887 erneut in Liechtenstein eingebürgert. Nun spendete sie 500 Gulden
für den Landesarmenfonds und 100 Gulden für den Kindergarten in
Schaan.?? Im Jahr 1888 verstarb Lilla Deichmann in Bonn. Sie hatte ihrer
Bürgergemeinde Schellenberg ein Legat in Höhe von 8’000 Reichsmark
vermacht.?® Davon sollten 6°000 Reichsmark in den Armenfonds der
Gemeinde und die übrigen 2’000 Reichsmark die Unkosten beim Kauf
der neuen Gemeindealp Dürrwald abdecken.?? Der Gemeinderat von
Schellenberg beschloss aber am 17. Oktober 1888, dass von diesem Legat
insgesamt 6’°000 Reichsmark zur Abzahlung der Alp Dürrwald verwendet
werden sollen.?*
Lilla Deichmanns Beweggründe zur Einbürgerung in Liechtenstein
sind nicht bekannt. Aufgrund ihrer Abstammung aus einer der reichsten
Kölner Bankiersfamilien ist eine Verbindung zum fürstlich-liechtenstei-
nischen Herrscherhaus nicht auszuschliessen. Lilla Deichmann kannte
viele Adlige und Prominente, unter anderen auch Mitglieder der preussischen
Königsfamilie. Fürst Johann II. (1858-1929), selbst ein grosser Gönner, hatte
möglicherweise Lilla Deichmann auf Liechtenstein aufmerksam gemacht.
In dieser Zeit, als im Fürstentum noch grosse Bedürftigkeit herrschte, waren
vermögende Personen als Neubürger und Gönner sehr willkommen.”
Nachkommen der im Jahr 1908 von Kaiser Wilhelm II. in Deutsch-
land geadelten Familie Deichmann — nun «von Deichmann» — zogen
wieder nach Liechtenstein.?* Der mit seiner Familie in Schaan lebende
und hier als Restauratör arbeitende Dieter von Deichmann war jedoch
im Jahr 2011 — gemäss Mitteilung an den Autor — nicht liechtensteinischer
Staatsbürger.?* Schliesslich war Lilla Deichmann 1878 in Liechtenstein
individuell eingebürgert worden, nur «für ihre Person mit Ausschluss ihrer
Leibeserben».?“#
Lilla Deichmann war eine der ganzen wenigen Frauen, die für sich
selbst um die Einbürgerung in Liechtenstein ansuchte. Ihre Einbürge-
rung bescherte dem Land und auch der Gemeinde Schellenberg namhafte
Spenden, die bedürftigen Personen, aber auch notwendigen Projekten
der Gemeinde zuflossen. Weitere Fälle von verwitweten Frauen, die
Einbürgerungsgesuche stellten, betreffen Anträge um eine Rückbürgerung
in Liechtenstein.?