GaSb A 10: Einbürgerung Karl von
Vogelsang, beiliegend Schreiben des
Carl von Vogelsang (ein Enkel des
Zingebürgerten) mit Informationen zur
:amiliengeschichte an die Gemeinde
Schellenberg vom 9. März 1959.
LI LA RD 1861/35/40: Karl Freiherr
yon Vogelsang wird liechtensteinischer
Staatsbürger. Von Vogelsangs Einbürge-
"ung in eine Gemeinde unterblieb vorerst
zumal er vor 1864 lediglich Staatsbürger
„jechtensteins werden konnte, ohne sich
n einer Gemeinde des Landes einbürgern
zu müssen.
* Bernhard Mertelseder: Vogelsang, von
{Familie). In: HLFL. Vaduz, Zürich 2012.
GASb: Die Gemeinderechnung von 1869
ist verloren gegangen. Doch sowohl zu
yon Lindes wie auch zu von Vogelsangs
Zinbürgerung hielt der Schellenber-
Jer Gemeinderat fest: «Ohne allen
Ansprüchen [sic] an denselben», was als
J/erzicht auf den Einzug einer Einbürge-
‚ungstaxe gewertet werden kann.
GaSb A 10: Einbürgerung Karl von
/ogelsang, Beschluss des Schellenberger
Zemeinderats vom 29. November 1869
Zingebürgert wurden auch seine Frau
3ertha sowie die Kinder Marie, Thekla,
da, Augustine, Hildegarde, Ludwig, Carl
Justina, Justin und Sophie,
Zum Wirken des Carl von Vogelsang
siehe besonders Peter Geiger: Krisenzeit.
jechtenstein in den Dreissigerjahren
"928-1939, Vaduz, Zürich 22000, Bd.
und Bd. 2, mit zahlreichen Hinweisen
/ql. Register in Bd. 2 ebenda. S. 577
teren Fürsten Johann II. von Liechtenstein bekannt gemacht. Karl von
Vogelsang wurde Begleiter und Erzieher von Johann II., der Liechtenstein
von 1858 bis 1929 regierte. Von Vogelsang, einer pommerischen Adels-
familie entstammend, trat nach einem Rechtsstudium in den preussischen
Staatsdienst ein. 1848 wurde er Gutsbesitzer und Landtagsabgeordneter
in Mecklenburg. 1850 konvertierte er zum katholischen Glauben und
begann, sich publizistisch zu betätigen, 1862 zog von Vogelsang nach
Österreich.” Fürst Johann II. erhob von Vogelsang 1859 in den fürstlich-
{iechtensteinischen Freiherrenstand und verlieh ihm die liechtensteinische
Staatsbürgerschaft.” Von Vogelsang übernahm 1875 die Redaktion der in
Wien erscheinenden katholisch-konservativen Tageszeitung «Das Vaterland»,
Er beschäftigte sich mit der sozialen Lage der unteren Bevölkerungs-
schichten und gilt als einer der geistigen Väter der christlich-sozialen
Bewegung in Österreich.® Die Familie von Vogelsang wurde 1869
schliesslich in der Gemeinde Schellenberg eingebürgert, wohl ohne
Einzug einer Einkaufstaxe.”“ Die Unterländer Gemeinde hatte dieser
Einbürgerung einhellig zugestimmt.”
Karl Freiherr von Vogelsangs Enkel Carl von Vogelsang (1900-1977)
war 1931 bis 1937 sozial, politisch und journalistisch aktiv in Liechtenstein.
Einige seiner Nachkommen liessen sich später in Liechtenstein nieder.”
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