% Aspen oder Aspa: Flaches, nur weilerartig
besiedeltes Wiesenplateau nördlich und
oberhalb von Eschen. Hans Stricker, Toni
Banzer, Herbert Hilbe: Die Orts- und
Flurnamen 1999. Bd. 3, S. 196-197.
5 [1 LA RC 71/32: Protokoll zur Einvernahme
des Franz Haas betreffend sein Niederlas-
sungsrecht in Eschen, 30. März 1842
% | LA RC 71/32: Schreiben des Oberamts
Vaduz an die Gemeindevorstehung Eschen.
23. April 1842.
Aufzeichnungen Fridolin Tschugmell (Ms.),
'm Archiv des HVFL: Ottilia Haas starb
m Haus Nr. 102 auf Aspen (Gemeinde
zschen) im Jahr 1853, Franz Haas verstarb
m Jahr 1869.
Siehe dazu Kap. 4.5: Das Gemeindegesetz
von 1842.
% Vgl. Kap. 5.4.2: Das Gemeindegesetz
von 1864,
0 GAE (Gemeindearchiv Eschen) GRP
1901/12/1: Kinder des Lorenz Haas wurden
an Josef Brendle für 36 Gulden und 50 Kreu-
zer Ö.W. sowie an Franz Josef Marxer, Haus
Nr. 138, für 100 Gulden ö.W. zur Verpflegung
gegeben. Protokoll der Sitzung des Eschner
Gemeinderats vom 30. August 1901.
Eschner Familienbuch 1997, Bd. |,
S, 118-123.
"2 GAE GRP 1894/10/1: Protokoll der
Sitzung des Eschner Gemeinderats vom
9, September 1894, Viktoria Haas
[* 1873) war ebenfalls eine Enkelin von
Dttilia und Franz Haas.
:" Zur Familie Haas vgl. Herbert Oehri: Mauren
2006-2010, Bd. 2, 5. 264-289, Ein
weiterer Bruder von Anton Haas, Christian
-aas, begründete eine zweite Maurer Linie
der Familie Haas, auf die hier jedoch nicht
näher eingegangen wird.
4 Vgl. Kap. 7.7: Gespräch mit Vreni
und Norbert Haas.
"5 Die Herstellung und der Verkauf von
Waldprodukten wie Holzkohle oder Harz
zählten auch zu den klassischen Tätigkeiten
von nicht-sesshaften und ausserhalb der Ort-
schaften lebenden Menschen. Vgl. Clo Meyer:
zUnkraut der Landstrasse» 1988, 5. 27.
"16 Dem Sohn Job Haas (1839-1913) ver-
weigerte die Gemeinde Mauren 1870 das
Nutzungsrecht am Gemeindegut, da er als
neheliches Kind der Hintersassin Katharina
Zessinger nicht nachweisen könne, dass
er Gemeindebürger sei, Vgl. LI LA RE
1870/343: Job Haas, Verweigerung der
Nutzungsrechte in der Gemeinde Mauren
” LILA RC 79/36: Franz Anton Haas,
Ansuchen um Ehekonsens; Einvernahme
des Franz Anton Haas vor dem Oberamt
in Vaduz, 9. November 1844
07
Familie, Johann Batliner aus dem Eschner Ortsteil Aspen,** mit Entzug
des Gemeindeteils, sofern er diese Familie weiter beherberge.*
Franz Haas bat das Oberamt in Vaduz um Hilfe. Er wurde auf den
30. März 1842 vor das Oberamt geladen, wo er seine missliche Lage
schilderte. Der Eschner Pfarrer Benedikt Styger bestätigte am 15. April
1842 dem Oberamt auf Anfrage, dass Franz Haas in Eschen geboren und
ein untadeliger Mensch sei. Das Oberamt teilte schliesslich am 23. April
{842 der Gemeinde Eschen mit, dass der dort geborene liechtensteinische
Staatsangehörige Franz Haas in Eschen heimatberechtigt sei: Es bestehe
daher «weder Grund noch Recht, ihn aus der Gemeinde abzuschaffen oder
den Quartierträger zu bestrafen, weil er einen Unterthanen in sein Haus
aufgenommen hat.»*°° Die Familie von Ottilia und Franz Haas behielt in
der Folge das Bleiberecht bei Johann Batliner auf Aspen.*”” Im Einklang
mit dem im selben Jahr 1842 erlassenen Gemeindegesetz erhielt die Familie
Haas in Eschen ein Heimatrecht.”®®
Mit Erlass des Gemeindegesetzes von 1864 erhielt die Familie von
Ortilia und Franz Haas das Eschner Gemeindebürgerrecht. Dies bedeutete
aber nicht das automatische Recht auf die Zuteilung und Nutzung von
Gemeindeboden. In die vollen Bürgerrechte hätte sich die Familie erst
noch einkaufen müssen.“
Die Familie Haas konnte sich in Eschen längerfristig nicht behaupten.
So wurden bereits Enkelkinder von Ottilia und Franz Haas anderen Familien
in Eschen zur Verköstigung zugeteilt.?® Alle weiteren Nachkommen der
Eschner Familie Haas wanderten aus, zumeist nach Österreich oder in die
Schweiz. Dort hatten sie auch Ehepartnerinnen und Ehepartner gefunden.*!
Die Gemeinde Eschen zahlte in einzelnen Fällen sogar die Brauteinkaufstaxen,
wenn Frauen aus der Familie Haas ins Ausland heirateten. Der Eschner
Gemeinderat befürwortete zum Beispiel 1894 die Auszahlung von 80 Gulden
österreichische Währung zugunsten des Sägemeisters Georg Gorbach
in Vorarlberg, zweckgebunden für den Brauteinkauf von Viktoria Haas
in seine Bürgergemeinde Langen am Arlberg. Auf diese Art konnte die
Gemeinde Eschen Personen loswerden, die ihnen wahrscheinlich sonst im
Laufe der Jahre als Fürsorgefälle zur Last gefallen wären.*!?
Die Maurer Linie der Familie Haas
Der zweite Sohn von Maria Franziska und Franz Josef Haas, Anton Haas,
wurde 1804 in Berschis (SG) geboren.?* Anton Haas leistete 1831 Militär-
dienst für Liechtenstein und erhielt in der Folge das Heimatrecht in Mauren.**“
Er war gelernter Korbflechter und arbeitete später als Kohlenbrenner
im Pirschwald bei Nendeln.?> Anton Haas und Katharina Zessinger hatten
fünf uneheliche Kinder.?® Haas hätte gerne geheiratet, doch habe eı
«wegen Nichtbesitzes eines Hauses die Bewilligung [dazu] nie erhalten».*!