Es darf aber wie andere Grundrechte nicht ausgehöhlt werden, sodass im konkreten Einzelfall jeweils eine Interessenabwägung zwischen dem An- spruch eines Beschwerdeführers auf effektiven Rechtsschutz bzw. auf wirksamen Gehalt seines Beschwerderechts und dem jeweiligen betroffe- nen öffentlichen Interesse vorzunehmen
ist.61 V.Schutzbereiche 1.In persönlicher Hinsicht Es entspricht einer langjährigen Rechtsprechung des Staatsgerichtshofes, dass sich jede natürliche und juristische Person des Privatrechts unab- hängig von der Nationalität auf das in Art. 43 LV gewährleistete Recht der Beschwerdeführung berufen kann.62Das Gleiche gilt auch für juris- tische Personen des öffentlichen Rechts.63 2.In sachlicher Hinsicht 2.1Materieller Gehalt des Beschwerderechts – Rechtsweggarantie Der Staatsgerichtshof ging in seiner älteren Spruchpraxis von einem for- mellen, positivistisch geprägten Grundrechtsverständnis64aus und legte 517
Beschwerderecht Erw. 4.3.1; StGH 2010/80, Urteil vom 29. November 2010, <www.gerichtsentsch eide.li>, S. 12 Erw. 2.4; StGH 2009/140, Urteil vom 18. Januar 2010, nicht veröf- fentlicht, S. 13 Erw. 2.2; StGH 2009/83, Urteil vom 1. Dezember 2009, nicht veröf- fentlicht, S. 17 f. Erw. 3.2; StGH 2009/54, Urteil vom 1. Dezember 2009, nicht ver- öffentlicht, S. 16 f. Erw. 2.2; StGH 2009/4, Urteil vom 17. September 2009, <www. gerichtsentscheide.li>, S. 21 Erw. 1.2.4; StGH 2007/138 und StGH 2008/35, Urteil vom 26. Mai 2008, <www.stgh.li>, S. 22 Erw. 2.4; StGH 1998/19, LES 1999, S. 282 (286 Erw. 4.1); StGH 1997/19, LES 1999, S. 269 (273 f. Erw. 3.2 f.). 61StGH 2009/54, Urteil vom 1. Dezember 2009, nicht veröffentlicht, S. 16 Erw. 2.2. 62Siehe Höfling, Grundrechtsordnung, S. 241; vgl. auch StGH 2010/68, Urteil vom 29. November 2010, <www.gerichtsentscheide.li>, S. 10 Erw. 2. 63Höfling, Grundrechtsordnung, S. 241 unter Hinweis auf StGH 1984/14, Urteil vom 28. Mai 1986, LES 1987, S. 36 (40). 64Siehe dazu Hoch, Schwerpunkte, S. 66 ff.; vgl. auch die ständige Rechtsprechung des Staatsgerichtshofes: StGH 2007/148, Urteil vom 9. Februar 2009, <www.stgh.li>,
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