Robert Schütze
unhistorische Betrachtung! Ist die normative Ambivalenz bei der Letzt-
entscheidungsfrage nicht stichhaltiger Beweis für die föderale Natur der
Europäischen Union? Die Europäische Union ist ein «(inter)nationales
Phánomen»,? dessen Verfassungsdualismus sich in Verfassungskonflik-
ten manifestieren kann. Die Theorie des «Verfassungspluralismus»
spricht also föderale Prosa und ist sich dessen — wie Moliéres Monsieur
Jourdain - nicht einmal bewusst!
welcher die Union und ihre Staaten «verfassungsrechtliche» Ansprüche haben und
in welcher die «Union» eben gerade nicht als «Staat» verstanden wird (cf. E. Zoel-
ler, Aspects internationaux du droit constitutionnel. Contribution à la théorie de la
féderation d'états, (2002) 194 Recueil des Cours de l'Académie de la Haye 43).
93 . R. Schütze, On «Federab Ground: The European Union as an (Inter)national Phe-
nomenon, (2009) 46 Common Market Law Review 1069.
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