Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

scheid gewusst haben. Genauso spricht einiges dafür, dass die Flächen- nutzung über weite Perioden relativ hohe Konstanz aufwies. Wo und so- lange sich fast nichts tut, wo und solange kaum ein Wandel stattfindet, da erübrigt sich eine Erhebung von Veränderungen. –Des Weiteren besitzen in der Administration eines Kleinstaats Ka- pazitätsgründe vielfach eine erhebliche Bedeutung.  Insofern könnte das Datendefizit auch daher rühren, dass einfach zu wenig kompetentes Ver- waltungspersonal zur Verfügung stünde, um eine derartige Statistik lau- fend zu führen. –Schliesslich könnten mangelndes Interesse oder/und fehlender po- litischer Wille, harte Fakten auf den Tisch zu bekommen, als Ursache für das Unterlassen boden(markt)statistischer Erhebungen in Frage kom- men. Mit anderen Worten: Ein gewisses Desinteresse an exakten Daten könnte auch einer Art kollektiver Vogel-Strauss-Taktik entspringen, wo- nach eine überwiegende Mehrheit lieber den Kopf in den Sand steckt, als sich womöglich heiklen respektive unangenehmen Befunden oder poli- tisch als unpassend empfundenen Diagnosen offen zu stellen. Indessen dürften nämlich – zumindest aus Sicht eines externen Beobachters – nachdenklich machende Resultate eines intensiven Monitorings, welches den Umgang mit Grund und Boden laufend transparent machen würde, nicht auszuschliessen sein. Nichtsdestotrotz bringt die insbesondere seit dem Zweiten Weltkrieg eingetretene Dynamik bei den Dispositionen mit Grund und Boden die Politik anscheinend immer mehr unter Zugzwang, doch verlässliche und vergleichbare einschlägige Zahlen erheben zu lassen. Die Veränderungen der Grundstücksnutzungs- und Eigentumsstruktur laufen zwar in kleinsten Einzelschritten und langsam quasi «schleichend» ab; über ei- nen längeren Zeitraum betrachtet, haben sie jedoch zu so offensicht - lichen und unübersehbaren Umbrüchen geführt, dass wenigstens erste Ansätze zu einer Arealstatistik für das Fürstentum unerlässlich wurden. Demgemäss hat die Regierung 2005 entschieden, «dass eine systemati- sche Sammlung von Informationen über die Bodennutzung und -bede- ckung aufgebaut werden soll» (Stabstelle für Landesplanung 2010). Seit 2007 liegen erste Ergebnisse vor. Sie beruhen auf Auswertun- gen von Luftbildern, welche in den Jahren 1984, 1996 und 2002 aufge- nommen worden waren. Da die luftbildgestützen Daten aus Stichpro- benerhebungen mit einer relativ grossen Maschenweite von 100 m er- 432Hans 
Karl Wytrzens
	        

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