Volltext: 25 Jahre Liechtenstein-Institut

gungen in den diversen Staaten ist daher nicht von Natur aus gegeben, sondern kann zum Teil geschaffen werden, indem von staatlicher und privater Seite die Voraussetzungen für grössere leistungsfähige Produk- tionszentren und produktive Netzwerke geschaffen werden. Internatio- naler Warenaustausch ist daher nicht von vornherein für jeden Staat vor- teilhaft. Die Bedingungen dafür müssen zum Teil geschaffen werden. Es kommt zu einer Standortkonkurrenz zwischen Staaten, bei der es so- wohl Gewinner wie Verlierer geben kann. Wenden wir uns nun der politischen Seite zu und einigen damit verknüpften nicht-ökonomischen Problemen. Ein grundlegender Un- terschied zu dem eben besprochenen wirtschaftlichen Zusammenhang ist, dass in der Politik und anderen nicht-ökonomischen Bereichen keine so starken äusseren Triebkräfte für eine Globalisierung bestehen und dass die Beziehungen zum Teil besondere Konfliktelemente enthalten. Im Mittelpunkt solcher Betrachtungen steht meist die Rolle, die der Globalisierungsprozess in Zusammenhang mit der Existenz von Natio- nalstaaten spielt. Wenn man – wie das gelegentlich geschieht – zwischen «Interna- tionalisierung» und «Globalisierung» unterscheidet, wobei Internatio- nalisierung eine steigende Verflechtung unterschiedlicher Gebiete und Institutionen bezeichnet, Globalisierung hingegen das Hineinwachsen in ein gemeinsames Gebiet mit gemeinsamen Institutionen, so ist es of- fensichtlich, dass es in der Wirtschaft deutliche Globalisierungstenden- zen gibt mit weltweit wirkenden Institutionen und Regulierungen (z. B. Internationaler Währungsfonds, Welthandelsorganisation), im ausser- wirtschaftlichen Bereich (Politik, Kultur, Recht, Soziales) jedoch zwar deutliche Internationalisierungstendenzen, aber nur wenig Anzeichen einer Globalisierung. Nationalstaaten haben zwar in Zusammenhang mit der Globalisierung beträchtliche Abstriche von ihrer Souveränität hinnehmen müssen, aber sie spielt immer noch eine entscheidende und differenzierende Rolle im Leben und für das Leben ihrer Bürger. Der Unterschied zwischen der rapiden Etablierung eines einheitlichen wirtschaftlichen Rahmens in der EU und anhaltend differenzierenden nationalen Besonderheiten und Entwicklungen illustriert diesen Tat - bestand. Die Frage ist nun, ob dieser Unterschied zwischen einer globali- sierten Wirtschaft und einer nur internationalisierten politischen Welt bloss ein Übergangszustand zu einer globalen Welt und Weltregierung 377 
Einige Bemerkungen zur Globalisierung
	        

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